Der 21-jährige junge Mann aus Neuss soll den Wiener Terrorverdächtigen im Internet kennengelernt haben. Über ihn wurde am Montag die U-Haft verhängt.
Über den in Neuss festgenommenen Terrorverdächtigen ist die Untersuchungshaft verhängt worden. Das sagte Frank Scheulen, Sprecher des Landeskriminalamtes Nordrhein-Westfalen, am Montag zur APA. Der 21-Jährige wurde unterdessen auch bereits einvernommen. Zur Verantwortung des Beschuldigten äußerte sich Scheulen unter Hinweis auf laufende Ermittlungen nicht.
Der 21-Jährige soll wie berichtet in Kontakt mit jemen 17-jährigen Jugendlichen stehen, der in Wien am Freitag festgenommen wurde. Er soll zwei Wochen bei dem 21-Jährigen in Neuss verbracht haben. Gegen den 21-Jährigen wurde wegen Paragraf 89a des deutschen Strafgesetzbuches - "Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat" - ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.
Auch erwirkten die Ermittler einen Durchsuchungsbeschluss unter Aufhebung der Nachtzeit. "Wir sind letztlich um 23.20 Uhr mit Spezialeinheiten in die Wohnung in Neuss eingedrungen", schilderte Scheulen die Aktion, die in der Nacht auf Sonntag durchgeführt wurde.
Ehefrau wieder freigelassen
In der Wohnung befanden sich der 21-Jährige und seine Ehefrau. Die Polizisten nahmen beide vorläufig fest. Die Frau wurde nach einer Einvernahme wieder auf freien Fuß gesetzt, während die Staatsanwaltschaft Düsseldorf für ihren Mann einen Haftbefehl beantragte, aufgrund dessen der Verdächtige in Untersuchungshaft genommen wurde. "Für uns war das Wichtigste, dass wir die im Raum stehende Gefahrenlage beseitigt haben", betonte Scheulen.
Die Ermittler fanden in der Wohnung keinen Sprengstoff oder Waffen. Es wurden zahlreiche Datenträger und Speicher beschlagnahmt, "die nun gesichtet und ausgewertet werden müssen", sagte Scheulen. Ob Propaganda auf Papier oder Stoff - einschlägige Flaggen etwa - gefunden wurde, ließ der Polizeisprecher offen. Er machte unter Hinweis auf den Daten- und Persönlichkeitsschutz auch keine genaueren Angaben zur Person des 21-Jährigen.
Laut dem deutschen Innenministerium gab es zunächst keine Hinweise auf mögliche Verbindungen des in Neuss verhafteten Terrorverdächtigen zum Fall des Berliner Attentäters Anis Amri. Ein Sprecher von Innenminister Thomas de Maiziere sagte vor Medienvertretern in Berlin, zwar liege ihm kein minütlich aktualisierter Erkenntnisstand vor, zudem gehe es um zwei laufende Ermittlungsverfahren. Basierend auf den damit verbundenen Einschränkungen könne er aber von möglichen Zusammenhängen nicht berichten.
(APA )