Beim mutmaßlichen Komplizen des Wiener Terrorverdächtigen wurden weder Waffen noch Sprengstoff gefunden.
Berlin/Düsseldorf. Jener 17-jährige Österreicher, der am Freitag wegen Terrorverdachts verhaftet wurde, hat im Dezember zwei Wochen bei einem mutmaßlichen Komplizen im nordrhein-westfälischen Neuss verbracht. In dieser Zeit seien wohl „Dinge in Richtung Sprengstoff vorbereitet worden“, berichtete die Staatsanwaltschaft Düsseldorf am Montag nach der Vernehmung des deutschen Terrorverdächtigen.
In der Wohnung des 21-Jährigen fand die Polizei aber keine Hinweise auf einen unmittelbar bevorstehenden Anschlag – weder Waffen noch Sprengstoff. Der Mann war am Samstag nach einem Hinweis der österreichischen Behörden festgenommen worden. Er sei zwar polizeibekannt gewesen, aber im allgemeinen Sinn, nicht im terroristischen, hieß es.
Keine Verbindung zum IS?
Die Ermittler gehen davon aus, dass er den Wiener Terrorverdächtigen über soziale Medien kennengelernt hat. Der Mann aus Neuss, über den U-Haft verhängt wurde, macht kein Hehl aus seiner islamistischen Gesinnung, bestreitet aber, sich näher mit der Terrormiliz Islamischer Staat beschäftigt zu haben. Eine Verbindung zum Berliner Attentäter Anis Amri gibt es laut deutschem Innenministerium nicht. Weitere Erkenntnisse erhofft man sich von der Auswertung der Computer- und Handydaten. (pri)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.01.2017)