Dichand: ATV-Verkauf nach Deutschland sei "schade für den Markt"

Eva Dichand ist Herausgeberin der Zeitung "Heute".
Eva Dichand ist Herausgeberin der Zeitung "Heute".APA/HERBERT PFARRHOFER
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Die "Heute"-Herausgeberin ist skeptisch, ob andere Angebote noch eine Chance hätten. Sie sieht den Verkauf des Senders an ProSiebenSat.1 ziemlich sicher.

Für "Heute"-Herausgeberin Eva Dichand könnte es mit ihrem Kaufinteresse an dem Privatsender ATV zu spät sein. Sie ist skeptisch, ob andere Angebote für ATV noch eine Chance haben. Sie will dies mit ihrem "internationalen Partner" noch erörtern, gehe aber davon aus, dass Herbert Kloiber seinen Sender an ProSiebenSat.1 verkaufen möchte, sagt sie zur APA. "Leider schaut es so aus, dass die Wettbewerbsbehörde den Deal mit geringfügigen Auflagen sehr schnell durchwinken wird."

"Es scheint, dass wir doch sehr spät in die Gespräche eingestiegen sind", so Dichand. "Wir werden mit unserem internationalen Partner am Montag noch vertiefende Diskussionen über Struktur und Preis haben und dann entscheiden, ob wir überhaupt noch anbieten werden."

"Wie mir mitgeteilt wird, hat auch Herr Kloiber nach langwierigen Verhandlungen nicht wirklich Interesse an weiteren Bietern und möchte ATV möglichst schnell an ProSiebenSat.1 verkaufen", erklärt Dichand weiter. Das sei "schade für den österreichischen Privatsendermarkt", denn es gebe "somit einen Teilnehmer weniger".

Der Generaldirektor der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) hatte am Donnerstagabend in einer Aussendung erklärt, er sei "zuversichtlich, dass der Zusammenschluss mit Ablauf der Frist (Phase I) mit geeigneten Auflagen freigegeben werden kann". Die vorgeschlagenen Auflagen der Zusammenschlusswerber erschienen geeignet, die wettbewerbsrechtlichen Probleme und die Themen zur Medienvielfalt zu lösen, hieß es außerdem. Allerdings: "Eine einfache Freigabe des Zusammenschlusses ist nicht möglich da ProSiebenSat.1PULS4 erhöhte Marktanteile aufweist."

(APA)

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