Schauspiel am selektivsten

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Ein Info-Portal veröffentlicht statistische Rankings zu Eingangstests an Unis und Fachhochschulen.

Etwa ein Drittel aller Studienanfänger an den Unis und fast alle FH-Anwärter müssen sich einem Aufnahmeverfahren stellen. Das Webportal aufnahmeprüfung.at bietet Informationen rund um die verschiedenen Modalitäten und Prüfungsinhalte sowie Links zu ausgewählten Anbietern von Vorbereitungskursen. Nun haben die Macher des Portals eine Sammlung an kuriosen und nützlichen Daten zum Thema verfasst.

Medizin zweifach Spitzenreiter

So war der Aufnahmetest für Humanmedizin mit 7519 Bewerbern allein in Wien (österreichweit 14.323) nicht nur der größte, sondern mit einer Testdauer von 273 Minuten der längste aller Aufnahmetests an Österreichs Hochschulen. Die Experten des Webportals erwarten, dass er auch heuer, mit einem veränderten Untertest zum Thema „Emotionen erkennen“, diesen Spitzenplatz einnimmt. Der rein informative Aufnahmetest zum Lehramt scheint übrigens – weil nicht selektiert wird – in dieser Statistik nicht auf.

Strukturell am aufwendigsten ist das Aufnahmeverfahren zum Gesangsstudium an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien (MDW), das aus fünf Stufen besteht, gefolgt von Regie und Schauspiel, ebenfalls an der MDW, mit vier Stufen. Für Physiotherapie etwa müssen drei Hürden gemeistert werden (schriftlicher Test, berufspraktische Prüfung und Bewerbungsgespräch), die meisten Bewerbungsverfahren an den Fachhochschulen sind zweistufig, die Aufnahmeverfahren für Medizin und Psychologie an den öffentlichen Unis umfassen nur jeweils einen Test.

61 Bewerber für einen Platz

Über den Schwierigkeitsgrad der Prüfungen geben diese Zahlen nur bedingt Auskunft. Am selektivsten sind in der Tendenz jedenfalls Bewerbungsverfahren für künstlerische Studienrichtungen. Den Spitzenplatz hält hier wieder die MDW. Im Fach Schauspiel kommen dort im Schnitt der vergangenen Jahre 61 Bewerber auf einen Studienplatz, bei Regie sind es 47, bei Gesang 29. Ebenfalls ein großes Missverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage herrscht bei vielen Gesundheitsberufen, insbesondere an der FH Campus Wien bei Diätologie (25:1), Logopädie (17:1) Ergotherapie (15:1) und Hebammen (13:1).

Fristen nicht versäumen!

Eine Mahnung an alle Studieninteressierten ist der letzte Punkt: das Ranking der frühesten Fristen. Wer etwa an der FH Gesundheit Tirol Physiotherapie studieren will, ist für das WS 17/18 bereits zu spät dran. An der FH Kärnten etwa endet die Bewerbungsfrist für Logopädie und Physiotherapie am 15. Februar. Für viele weitere FH-Studiengänge enden die Bewerbungsfristen im März, auch wenn die jeweiligen Prüfungen oft erst später stattfinden. Das gilt auch für den Medizinertest an den Unis (Internetanmeldung bis 31. März, Test 7. Juli).(at)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.02.2017)

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