Das Autobombenattentat ereignet sich einen Tag nach Einname der Stadt durch pro-türkische Rebellen. Offenbar befinden sich noch immer Jihadisten in Al-Bab.
Bei einem Autobombenanschlag nahe der nordsyrischen Stadt Al-Bab sind nach Angaben von Beobachtern mindestens 42 Menschen getötet worden. Der Anschlag habe sich nordwestlich der Stadt ereignet und gegen Einrichtungen der Sicherheitskräfte gerichtet, teilte die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Freitag weiter mit. Dutzende Menschen seien zudem verletzt worden
Der Attentäter habe sich in Susian nordöstlich Al-Babs mit einem Fahrzeug in die Luft gesprengt, sagte der Leiter der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman. Die Beobachtungsstelle bezieht ihre Informationen von einem Netz aus Aktivisten in Syrien, von unabhängiger Seite sind ihre Angaben kaum zu überprüfen.
Einen Tag zuvor waren von der Türkei unterstützte Rebellen ins Stadtzentrum von Al-Bab vorgerückt und erklärten, die Stadt von der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) befreit zu haben. Seit Monaten versuchten die Rebellen mit Hilfe der Türkei, die Stadt im Norden Syriens einzunehmen. Al-Bab galt neben Al-Raqqa als Hochburg der Dschihadisten in Syrien.
Nach Angaben der Beobachtungsstelle befanden sich zunächst aber weiter IS-Kämpfer in Al-Bab. Die amtliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu meldete, die Freie Syrische Armee (FSA) habe mit Unterstützung türkischer Truppen das Stadtzentrum eingenommen. Der türkische Verteidigungsminister Fikri Isi sagte, die Rebellen übten eine "fast vollständige Kontrolle" über die Stadt aus. Die vollständige Verdrängung aus Al-Bab wäre ein schwerer Rückschlag für die Extremistengruppe, die auch in ihrer letzten irakischen Hochburg Mossul unter Beschuss steht.
(APA/dpa/AFP)