Aus der westenglischen Stadt zogen 2011 junge Männer in die Schlacht gegen Libyens Diktator Gaddafi. Und hier hatte auch die Libysche Islamische Kampfgruppe Anhänger. In diesem Umfeld wuchs Salman Abedi auf.
Es war eine Begegnung der besonderen Art, damals im Juni 2011 am Grenzübergang Dehiba/Wazen, der Tunesien mit Libyen verbindet. Auf der libyschen Seite der Grenze trat uns Reportern ein schlaksiger Mann mit Brille und dunklem Vollbart entgegen und stellte sich in perfektem Englisch als „Kommandant Yussuf“ vor. Er habe in England, in Manchester, als Lehrer gearbeitet, erzählte er. Jetzt sei er nach Libyen zurückgekehrt, um in den Reihen der Rebellen gegen Machthaber Muammar al-Gaddafi zu kämpfen. Dann hielt der ehemalige Lehrer einen Vortrag über die Art der Artilleriegeschosse und Raketen, die Gaddafis Truppen regelmäßig auf den Grenzübergang abfeuerten, um den Rebellen diesen wichtigen Nachschubweg nach Tunesien wieder zu entreißen. Anschauungsmaterial dafür boten die Munitionsteile, die neben der Straße aufgestellt worden waren.
Exil-Libyer aus ganz Europa hatten sich während des Aufstandes gegen Gaddafi auf den Weg zurück nach Libyen gemacht, um sich der Rebellion anzuschließen. Und Kommandant Yussuf war nicht der Einzige aus Manchester, der dies tat. In der libyschen Community in der westenglischen Stadt lebten viele Gegner Gaddafis. Dazu gehörte auch die Familie des späteren Selbstmordattentäters Salman Abedi, der am Montag bei einem Konzert des Popstars Ariana Grande 22 Menschen in den Tod riss.