"Bienen sind in der Stadt sehr hip"

Bienenwabe
Bienenwabe(c) Die Presse (Clemens Fabry)
  • Drucken

Die Zahl der Hobby-Imker wächst rasant – vor allem in der Stadt. Das kann einen lokalen Gegentrend zum Bienensterben bewirken.

Wenn es so etwas wie Trendtiere gibt, gehören Bienen definitiv dazu. Seit ein paar Jahren, seit Bienensterben zum großen Aufreger wurde, sind die Bienen, ihre Rettung und die Imkerei an sich vom schrulligen Hobby zum kleinen Hype bei Städtern geworden. Kurse für Nachwuchsimker sind ausgebucht, Bienenstöcke stehen nun auf Balkonen und Terrassen mitten in der Stadt und Hotels etwa werben damit, ihren eigenen Honig auf dem Dach zu gewinnen. Auf dem des Hotels Daniel etwa wurde das Bienenprojekt (unter Aufsicht eines Imkermeisters) vor fünf Jahren mit zwei Kolonien gestartet, sukzessive aufgestockt und nun spricht man von einem „vollen Erfolg“. Auch auf dem Bundeskanzleramt oder dem Rathaus wurden Stöcke aufgestellt. Urban Beekeeping nennt man das dann.

„Bienen sind wieder sehr hip, sie haben vor allem in der Stadt ein sehr gutes Image“, sagt Bernhard Mayerhofer. Der Imker aus der Nähe von Tulln betreibt Hubees Imkerei und vermietet über bienenpatenschaft.at Bienenstöcke – auch an Wiener, die etwas gegen das Bienensterben tun wollen. Ein Quadratmeter auf einem Balkon oder einer Terrasse reiche bei richtiger Ausrichtung. Auch wenn man daneben essen will, sei das kein Problem, sagt Mayerhofer. In Wien hat er aktuell etwa 50 Stöcke vermietet – wobei die meisten Mieter (die vom Imker begleitet werden) nach ein, zwei Jahren selbst zu imkern beginnen und sich einen eigenen Stock anschaffen. „Wir freuen uns über jeden Jungimker. Über jeden, dem es nicht reicht, über das Bienensterben zu jammern, sondern der selbst die Ärmel aufkrempelt.“ Die meisten Mieter in der Stadt seien Leute, die Bienen als Hobby bzw. Haustiere sehen, denen es weniger um den Ertrag, denn um eine gewisse Naturnähe gehe.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.