Die Satireseite „Tagespresse“ wird einen TV-Ableger im ORF bekommen. Die als Moderatorin genannte Irmgard Griss ist freilich nicht an Bord.
Österreichs bekannteste Satireseite erobert neues Terrain: Ab Herbst wird es im ORF eine Sendung mit dem Namen "Tagespresse aktuell" geben. Rund ein Jahr wurde daran gefeilt, nun soll die Sendung jeweils dienstags nach "Willkommen Österreich" ausgestrahlt werden.
Die Frage, wer die TV-Satire moderieren wird, sorgte jedoch für Unklarheiten. Ö1-Journalist Paul Kraker hatte das „Tagespresse“-Theaterstück moderiert, doch er kommt für den ORF nicht in Frage, da Nachrichtensendungen und Satiresendungen nicht von ein und derselben Person moderiert werden können.
Man braucht also einen Moderator. Dazu sagte Sebastian Huber, einer der Autoren der "Tagespresse", dem "Standard", man habe die Bundespräsidentschaftskandidatin Irmgard Griss an Bord geholt: "Das kann ich bestätigen."
Griss: „Das ist Satire“
Ob das so mancher Leser glaubt? Ja, vor allem auch, weil andere Medien die „Nachricht“ zitierten. Griss, über deren Zukunftspläne in Österreich immer gern spekuliert wird und die auch schon als TV-Richterin auftrat, sagt jedenfalls gegenüber der „Presse“ deutlich „Nein“: „Das ist Satire“.
Auch international wurde die Satireseite schon des öfteren zitiert. Die Nachricht, dass der Whistleblower Edward Snowden in Wien gelandet sei (weil er auf die Trägheit der Asyl-Behörden vertraut), ging um die Welt, das Außenministerium musste dementieren. Das war das erste Mal, dass die „Tagespresse“ große Aufmerksamkeit bekam.
Kürzlich fiel auch die britische Tageszeitung „Guardian“ auf die „Tagespresse“ herein. Sie zitierte sie damit: Der neue ÖVP-Chef Sebastian Kurz habe 2014 bei Google angefragt, damit Hinweise auf das „Geilomobil“ gelöscht würden. Den Brief habe er mit „xxx hugs & kisses Outside minister Sebi“ unterzeichnet.
(rovi)