Die polnische Tochter der Raiffeisen Bank Internationalwill am 19. Juli ihr Debüt an der Warschauer Börse feiern. Die Mutter füllte zuvor ihre Kassa um 650 Millionen Euro auf.
Die börsennotierte Raiffeisen Bank International (RBI) hat am Mittwoch über die Emission einer Anleihe mit unbegrenzter Laufzeit das Kernkapital um 650 Mio. Euro erhöht. Diese sogenannte "ewige Anleihe", die die RBI nie zurückzahlen muss, ist bis Dezember 2022 mit einem Zinskupon von 6,125 Prozent ausgestattet. Dieser wird für die Zeit danach neu festgesetzt.
"Die Emission stellt einen wesentlichen Schritt zur Optimierung der Kapitalstruktur der Bank dar", so Martin Grüll, Finanzvorstand der RBI, am Mittwochabend in einer Presseaussendung. Die Transaktion sei innerhalb weniger Stunden dreifach gezeichnet gewesen. Die Investoren kommen vor allem aus Großbritannien, Kontinentaleuropa und Asien.
Die polnische Tochter der RBI will am 19. Juli ihr Debüt an der Warschauer Börse feiern. Die Aktien der Raiffeisen Bank Polska können bis zum 6. Juli gezeichnet werden, wie aus dem am Donnerstag veröffentlichten Börsenprospekt hervorgeht. Dann soll auch der Preis für die 33,85 Millionen angebotenen Aktien veröffentlicht werden.
Das österreichische Geldhaus Raiffeisen hatte sich gegenüber den polnischen Behörden verpflichtet, mindestens 15 Prozent seiner auch unter dem Namen Polbank bekannten Polen-Tochter an die Warschauer Börse zu bringen. Nun bietet Raiffeisen die geforderten 15 Prozent an dem Institut an.
Ursprünglich wollten die Österreicher ihre Polen-Tochter - die zehntgrößte Bank Polens - im vergangenen Jahr verkaufen. Doch die Pläne platzten. RBI fährt bei ihrer polnischen Tochter derzeit einen scharfen Sparkurs. Filialen sollen geschlossen und hunderte Stellen abgebaut werden.
(APA)