Lance Stroll ist erst 18 Jahre jung, fuhr aber bereits im GP von Baku als Dritter auf das Podest. Die Szene rätselt, ob junge Piloten den Anforderungen, vor allem dem Speed der Königsklasse, gewachsen sind.
Vogelgezwitscher, auf einer Wiese grasende Kühe, blauer Himmel, eilig vorbeilaufende Mitarbeiter diverser Teams, sich bereits am Vormittag um die besten Positionen im Fahrerlager drängende TV-Teams und Piloten, die stillschweigend in ihre Motorhomes huschen: Spielberg präsentiert sich am ersten Tag des Formel-1-Spektakels immer von seiner idyllischsten Seite. Es ist der Ruhetag vor dem Ansturm, der heute mit den ersten Trainings beginnt, Samstag mit dem Qualifying durchstartet und am Sonntag mit dem 30. Grand Prix von Österreich (jeweils ab 14 Uhr, live ORF eins, Sky, RTL) seinen Abschluss findet. 140.000 Tickets sollen verkauft worden sein, der Campingplatz, zumeist der einzig wahre Indikator für Motorsportevents, schien allerdings noch verdächtig leer.
Von all dem Theater, aber auch vom Naturschauspiel vollkommen unbeeindruckt war der Kanadier Lance Stroll. Dunkle Sonnenbrillen, keine Reaktion auf Zurufe der Fotografen, ein schnelles Statement, und schon war er in der Williams-Box verschwunden. Er ist in dieser Saison der jüngste Fahrer im Feld, der 18-Jährige lieferte im GP von Baku auch die Überraschung: Er wurde Dritter, in einem der Konkurrenz eindeutig unterlegenen Rennwagen.