Türkei: Vier Menschenrechtsaktivisten müssen wieder in Haft

Amnesty International organisierte weltweit demonstrationen gegen die Festnahmen von Menschenrechtsaktivisten in der Türkei - hier ein Bild aus Paris.
Amnesty International organisierte weltweit demonstrationen gegen die Festnahmen von Menschenrechtsaktivisten in der Türkei - hier ein Bild aus Paris.APA/AFP/BERTRAND GUAY
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Vier türkische Aktivisten müssen wegen Terrorverdacht in Haft. Dem Einspruch der Staatsanwaltschaft wegen ihrer Freilassung wurde stattgegeben.

Die Istanbuler Staatsanwaltschaft hat die erneute Festnahme von vier türkischen Menschenrechtlern angeordnet, die kürzlich unter Auflagen freigelassen worden waren. Ein Gericht habe dem Einspruch der Staatsanwaltschaft gegen die Freilassungen stattgegeben, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Freitagabend.

Die vier Betroffenen gehörten zu einer Gruppe von zehn Menschenrechtlern, die am 5. Juli in Istanbul unter Terrorverdacht festgenommen worden waren. Gegen sechs von ihnen war am Dienstag Untersuchungshaft verhängt worden, darunter auch gegen den Deutschen Peter Steudtner und die Amnesty-Landesdirektorin Idil Eser.

Die vier nun erneut zur Fahndung ausgeschriebenen Beschuldigten waren bis zum Beginn eines Prozess unter Auflagen freigelassen worden. Ihnen wurde die Ausreise verboten, sie mussten sich zudem dreimal die Woche bei der Polizei melden. Gegen die Freilassung hatte die Staatsanwaltschaft Einspruch eingelegt, dem das Gericht nun stattgegeben hat.

(APA/dpa)

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