Unwetter-Krisenstab in Steiermark eingerichtet

APA/MARKUS WINKLER
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Menschen werden von Hubschraubern von Almen ausgeflogen. Brücken sind zerstört und viele Straßen gesperrt.

Der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) und sein Stellvertreter Michael Schickhofer (SPÖ) haben Sonntagvormittag gemeinsam den Krisenstab in Kobenz (Bezirk Murtal) besucht und sich einen Eindruck über die Schäden verschafft: "Jetzt ist es wichtig rasch zu handeln und die Menschen in ihrem Leid nicht allein zu lassen", meinte der LH.

Der steirische ÖVP-Chef habe bereits mit Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) über finanzielle Hilfen gesprochen, sagte er Sonntagmittag. Er bedankte sich bei "allen, die anpacken und helfen die Unwetterschäden zu beseitigen. In diesen schweren Stunden müssen wir mehr denn je zusammenhalten."

Hubschrauber im Einsatz

Vom Krisenstab in Öblarn im Bezirk Liezen hieß es indessen, dass vier Almen in der Sölk nicht erreichbar sind. Mehrere Menschen wurden mit dem Hubschrauber ausgeflogen. Das Bundesheer brachte mit einer Alouette einen Baggerfahrer in das Walchental. Dieser war eigentlich am Samstag mit den Aufräumarbeiten nach den Unwettern vom Freitag fertig gewesen, musste am Sonntag aber erneut Verklausungen beseitigen. Im Ortsgebiet von Öblarn standen am Sonntag zahlreiche Keller unter Wasser, Verkehrswege waren verschlammt.

In Donnersbachwald war die Glattjoch Straße (B75) gesperrt. Sonntagnachmittag sollte Material an mehreren Stellen eingebracht und die Fahrbahn damit gesichert werden. Schweres Gerät soll danach in das Tal vordringen sowie Personen aus- und einfahren können. Eine Gastgeber- und eine Gastfamilie auf der Mörschbachalm sollten ausgeflogen werden, hieß es in einer Aussendung.

Mehrere Brücken zerstört und verschüttet

In Sölk wurden in der Nacht acht Gebäude evakuiert. 28 Bewohner mussten die Häuser verlassen. Zwei waren nicht gehfähig und wurden von der Bergrettung in Sicherheit gebracht. "Ein Gebäude ist massiv gefährdet, mehrere Brücken zerstört oder verschüttet", teilte Christoph Schlüßlmayr von der Feuerwehr im Bezirk Liezen mit. Die Sölkpaß-Straße wurde über eine Länge von rund 100 Metern weggerissen. Vom Stausee taleinwärts ist laut Schlüßlmayr kein Stromnetz mehr vorhanden, die Instandsetzung werde Monate dauern. Die Ortsteile Mössna und St. Nikolai werden provisorisch mit Strom versorgt. Eine Sennerin wurde mit Kindern in der Sölk eingeschlossen - sie sollen ausgeflogen werden, hieß es Sonntagmittag.

Die Landeswarnzentrale teilte mit, welche Straßen gesperrt oder nur teilweise befahrbar sind: Gesperrt waren Sonntagmittag die B75 in Oberwölz, die B114A in Pöls nach St. Georgen, die L514 abermals in Oberwölz bis zur B75, die L517 in Kobenz nach Seckau, die L550 ebenfalls in Kobenz sowie die L704 am Sölkpaß, die teilweise weggerissen wurde. Von Teilsperren betroffen waren die B96 in Seebach Richtung Tamsweg, die B115 in Knittelfeld Richtung Gaal, die L518 in Kobenz sowie die L521 in Krakau.

(APA)

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