Rapid-Transparent: Gewerkschaft spricht von "beispielloser Entgleisung"

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Auf einem Transparent wurden Journalisten als Terroristen bezeichnet. Der Vorsitzende der Journalistengewerkschaft fordert von der Rapid-Führung Konsequenzen.

Franz C. Bauer, der Vorsitzende der Journalistengewerkschaft, hat am Montagnachmittag in einem offenen Brief an Rapid-Geschäftsführer Christoph Peschek das Fan-Transparent vom Samstag als "beispiellose Entgleisung" verurteilt. Peschek hatte angekündigt, dass der Vorfall "besprochen" werde und die Wortwahl auf dem Spruchband "gerade zwei Tage nach dem Drama in Barcelona deplatziert" sei.

"Auf dem Transparent werden Journalisten als Terroristen bezeichnet. Diese Wortwahl ist nicht 'deplatziert' und muss 'besprochen' werden, es handelt sich vielmehr um eine beispiellose Entgleisung, die nicht bloß 'besprochen' werden muss, sondern auf die aus Sicht der Journalistengewerkschaft in der GPA-djp Konsequenzen zu folgen haben", betonte Bauer.

Er nahm zudem die Vereinsverantwortlichen in die Pflicht: "Zu klären sind unter anderem die Fragen, ob derartige Aktionen nicht bereits im Vorfeld angekündigt waren, ob sie nicht zumindest vorhersehbar waren, ob die Vereinsleitung der zunehmenden verbalen Radikalisierung der Rapid-Fans ausreichend entgegenwirkt, und warum die Ordnerdienste die Anbringung des Transparentes nicht verhindert haben. Gerade im Lichte jüngster Ereignisse ist die Verwendung des Begriffs 'Terroristen' im Zusammenhang mit unabhängiger Berichterstattung eine inakzeptable Attacke auf die Freiheit der Meinungsäußerung."

Phrase ist bei den Rapid-Ultras seit Jahren gebräuchlich

Beim Fußball-Bundesliga-Schlager am Samstagnachmittag zwischen Rapid und Sturm Graz (1:2) war auf einem Fan-Transparent vor dem "Block West" zu lesen gewesen: "Die wahren Verbrecher hier seid ihr - Journalisten Terroristen". Diese Phrase ist bei Rapid-Ultras "seit mehreren Jahren" gebräuchlich, wie in der entsprechenden Flugblatt-Ankündigung für die Choreographie vor dem Heimspiel gegen Sturm Graz unter dem Titel "Presse auf die Fresse!" betont wurde.

(APA)

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