Nach dem Flug einer nordkoreanischen Rakete über Japan haben sich Anleger in das als sicherer Hafen geltende Gold geflüchtet.
Der Nordkorea-Konflikt hat an den Börsen in Fernost für Nervosität gesorgt. Aktien wurden verkauft, als sicher geltende Anlagen wie Gold, der Schweizer Franken und der japanische Yen waren dagegen gefragt. In Tokio schloss der Nikkei-Index 0,5 Prozent niedriger bei 19.362 Zählern. In Seoul büßte der Kospi-Index 0,4 Prozent ein auf 2361 Punkte. Das südkoreanische Finanzministerium kündigte an, bei Bedarf die Märkte zu stabilisieren. "Alle Sektoren kommen ins Taumeln", sagte Cho Byung Hyun, Aktien-Analyst bei Yuanta Securities in Seoul. Dies zeige deutlich, dass die Nordkorea-Risiken der Auslöser seien.
Die Feinunze (etwa 31,1 Gramm) stieg Dienstagfrüh in Singapur auf den höchsten Stand seit November 2016. Zwischenzeitlich erreichte der Preis nach Bloomberg-Daten 1.322,41 US-Dollar (1.117,3 Euro) und lag zuletzt nur leicht darunter.
Seit dem Frühjahr pendelt der Preis für eine Feinunze zwischen 1.200 und 1.300 US-Dollar. Seit Monatsanfang hat die Feinunze nun um rund 4 Prozent an Wert zugelegt, seit Jahresbeginn beträgt das Plus gut 15 Prozent.
Marktbeobachter begründeten den deutlichen Anstieg mit der gestiegenen Unsicherheit unter den Anlegern nach zahlreichen Terroranschlägen in Europa, dem politischen Hickhack in den USA und der sich zuspitzenden Nordkorea-Krise. Gold gilt traditionell als Rückzugsort für Investoren in schwierigen Zeiten.
Euro wieder über 1,20 Dollar
Sorgen vor neuen Spannungen zwischen Nordkorea und den USA sowie Spekulationen auf eine nur moderate Straffung der US-Geldpolitik treiben den Euro in die Höhe. Die Gemeinschaftswährung kletterte am Dienstag erstmals seit Januar 2015 über die psychologisch wichtige 1,20er-Marke und notierte bei 1,2012 Dollar. Der Dollar-Index, der den Wert der US-Währung im Vergleich zu anderen Devisen misst, gab 0,3 Prozent nach auf ein Eineinhalb-Jahres-Tief von 91,95 Punkte.
"Alle warten jetzt auf die Reaktion von Donald Trump", sagte Fondsmanager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partner. "Trump hat es jetzt in der Hand, die Börsen zu beruhigen oder richtig zu verunsichern."
(APA/dpa)