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Kim kündigt Japan und USA Vernichtung an

(c) APA/AFP/KAZUHIRO NOGI
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Nordkoreas Regime droht seinen Gegnern mit dem Einsatz von Atombomben.

Seoul/Tokio. Die neuen Sanktionen des UN-Sicherheitsrats treiben das nordkoreanische Regime zur Weißglut. Das sogenannte Asien-Pazifik-Friedenskomitee drohte sowohl Japan als auch den USA mit atomarer Vernichtung. „Die vier Inseln des (japanischen, Anm.) Archipels sollten durch die Atombombe von Juche im Meer versenkt werden. Japan muss nicht länger in unserer Nähe existieren“, hieß es in einer Aussendung, die einer Zusatzübersetzung aus der Propagandasprache bedarf: „Juche“ nennt sich die bizarre Staatsideologie Nordkoreas – ein Sammelsurium aus Marxismus, schrägen Mythen und nationalistischer Anleitung zu Autarkie.

Der UN-Sicherheitsrat hatte am Montag nach dem jüngsten Test einer nordkoreanischen Wasserstoffbombe oder sprengkraftverstärkten Atombombe einstimmig beschlossen, Textilexporte zu unterbinden und Energieimporte einzuschränken. Ihren Zorn fokussierte die Regierung in Pjöngjang jedoch vor allem auf Japan, das den „Vereinigten Staaten nach der Pfeife“ tanze. Die USA blieben auch nicht verschont von dem rhetorischen Wutanfall. „Lasst uns das Kernland der USA auf Asche und Dunkelheit reduzieren“, richtete das nordkoreanische Friedenskomitee aus. Den Sicherheitsrat bezeichnete es als „Werkzeug des Teufels“, in dem Länder vertreten seien, die Washington besteche.

 

Seoul will keine A-Bombe

Auch die Südkoreaner bekamen ihr Fett ab als „Hunde der USA“ und Verräter. Dennoch reichte der Präsident den schwierigen Landsleuten im Norden die Hand. Zum ersten Mal seit Jänner 2016 macht die Regierung in Seoul humanitäre Hilfe für Nordkorea locker. Die acht Mio. Dollar seien für Schwangere und Kleinkinder bestimmt, teilte das südkoreanische Wiedervereinigungsministerium mit. Der Stationierung von Atomwaffen erteilte Südkoreas Präsident, Moon Jae-in, eine klare Absage. Dies würde Frieden unmöglich machen und einen Rüstungswettlauf auslösen, sagte er im US-Sender CNN. (ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.09.2017)