"Irma": Trump besuchte Katastrophengebiet in Florida

U.S. Vice President Pence shoots picture of President Trump as he speaks while distributing food to people impacted by Hurricane Irma in Naples, Florida
U.S. Vice President Pence shoots picture of President Trump as he speaks while distributing food to people impacted by Hurricane Irma in Naples, FloridaREUTERS
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Der US-Präsidentrump machte sich am Donnerstag zusammen mit First Lady Melania und Vize-Präsident Mike Pence ein Bild von den Verwüstungen.

Inmitten der Wiederaufbau-Bemühungen nach dem Hurrikan "Irma" hat US-Präsident Donald Trump das Katastrophengebiet besucht. Trump machte sich am Donnerstag zusammen mit First Lady Melania und Vize-Präsident Mike Pence zunächst in Fort Myers an der Westküste Floridas ein Bild von den Verwüstungen. Die Wiederherstellung der Stromversorgung gelinge weit schneller als vorhergesehen, sagte Trump.

Weiße Baseballkappe mit USA-Schriftzug, Regenjacke bei 33 Grad Celsius, Latex-Handschuhe beim Händeschütteln: Trump hat sich an der Seite seiner Ehefrau Melania am Donnerstag mit Betroffenen der Hurrikan-Katastrophe getroffen. An einem eigens für das Präsidentenpaar sowie Trumps Vize Pence aufgebauten Stand verteilte die Delegation aus Washington medienwirksam Sandwiches an Menschen, die ihr Hab und Gut bei Hurrikan-Irma verloren haben.

Die Zahl der Einwohner ohne Strom fiel auf 2,6 Millionen. "So etwas hat es noch nie gegeben", sagte Trump kurz vor der Abreise aus Washington. "Der größte Zusammenschluss von Menschen aller Zeiten" kümmere sich um die Wiederherstellung der Stromversorgung. Die Arbeiten kämen "weit schneller als erwartet" voran, "mit mehreren Wochen Vorsprung". Am Dienstag waren noch 6,2 Millionen Einwohner ohne Stromversorgung gewesen. Allein bis Donnerstag seien 100 Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen wieder ans Netz genommen worden, teilte die Gesellschaft Florida Lights&Power mit.

Die unterbrochene Stromzufuhr galt nach dem Hurrikan "Irma" in Florida als eines der größten Probleme neben den Engpässen bei der Benzinversorgung. Tausende verharrten noch immer in Notunterkünften.

Der Sturm hätte wegen seiner Stärke tausende Menschenleben fordern können, sagte Trump. Die tatsächliche Opferzahl sei aber "sehr gering". Hurrikan "Irma" war am Sonntag und Montag über Florida hinweggezogen. Mehr als 6,5 Millionen Menschen waren zuvor aufgefordert worden, sich in Sicherheit zu bringen. In Folge des Sturms starben nach einer Schätzung des Senders ABC News mindestens 31 Menschen.

Acht Tote in Altersheim

Nach einem Stromausfall in einem Altersheim in Florida kamen nach Polizeiangaben acht Bewohner ums Leben. Die Opfer in dem Altersheim waren zwischen 70 und 99 Jahre alt, wie der Polizeichef des Ortes Hollywood nördlich von Miami, Thomas Sanchez, erklärte. Nach seinen Worten fiel durch "Irma" der Strom in dem Altersheim aus und damit auch die Klimaanlage. Wegen "starker Hitze" wurden 115 Bewohner des Seniorenheims in Krankenhäuser gebracht.

Dazu gab es erhebliche Hochwasserprobleme im Nordosten um die Großstadt Jacksonville. Die Metropolregion um Miami kam vergleichsweise glimpflich davon. Am internationalen Flughafen von Miami war der Flugverkehr weiter eingeschränkt. Der Airport war am Donnerstag erst wieder zu 50 Prozent einsatzfähig.

Der Besuch des Präsidenten weckte bei den Betroffenen in Florida auch Hoffnungen auf finanzielle Hilfen des Bundes. Der US-Kongress hat mehr als 15 Milliarden an Hilfen für die Flutopfer in Texas nach dem Hurrikan "Harvey" bereitgestellt. Für Florida gibt es bisher noch keine Zusagen.

Anders als vor Wochen bei ihrem Besuch in der Hochwasserregion von Texas hat sich Melania Trump diesmal keinen Ausrutscher geleistet. Die Frau des Präsidenten wurde damals heftig kritisiert, nachdem sie sich vor dem Abflug in die Katastrophenregion in Texas mit High Heels hatte fotografieren lassen. Diesmal trug das 46 Jahre alte Ex-Model zu weißer Hose und grünem Polohemd Turnschuhe, dazu eine weiße Baseballmütze und eine verspiegelte Sonnenbrille.

Der nächste Hurrikan-Auftritt könnte für das Präsidentenpaar in Puerto Rico sein: Gouverneur Ricardo Rossello Nevares erklärte am Donnerstag, er habe eine Zusage von Trump erhalten.

(APA/dpa/AFP)

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