Am Wochenende gingen in Palma de Mallorca viele Menschen auf die Straße und forderten Beschränkungen im Tourismus.
Tausende Menschen haben auf Mallorca gegen die Auswüchse des Massentourismus auf der spanischen Urlaubsinsel protestiert. Die Teilnehmer zogen am Samstagabend von der Placa d'Espanya im Zentrum Palmas quer durch die Insel-Hauptstadt bis zum Regionalparlament der Balearen. "Ohne Beschränkungen gibt es keine Zukunft!", skandierten sie dabei immer wieder.
Zu der Protestaktion unter dem Motto "So weit ist es gekommen! Stoppt den Massentourismus!" hatten mehr als 50 Verbände und Institutionen aufgerufen, darunter die Naturschutzverbände GOB und Terraferida. Die Zahl der Teilnehmer wurde von Medien wie der Zeitung "Diario de Mallorca" auf über 3000 geschätzt.
Überraschte Touristen wurden von Demonstranten über die negativen Auswirkungen einer "überfüllten Insel" unter anderem auf die Umwelt informiert, wie die Zeitung "Ultima Hora" berichtete.
"Dürfen nicht allein vom Tourismus abhängen"
GOB-Sprecherin Margalida Ramis hatte im Vorfeld der Kundgebung erklärt, man fordere, dass "neue Alternativen zum Tourismusmodell" gefunden werden. "Wir müssen die Wirtschaft der Inseln diversifizieren und dürfen nicht allein vom Tourismus abhängen."
Die linksgerichtete Regionalregierung habe schon einige Maßnahmen gegen Massentourismus ergriffen, müsse aber vor allem bei der Einschränkung der privaten Ferienvermietung "noch mutiger" sein.
Auf Mallorca gab es den ganzen Sommer über immer wieder Proteste gegen Massentourismus. Viele Mallorquiner ärgern sich wegen der überfüllten Straßen, Strände und Städte, aber auch über den sogenannten Sauftourismus vieler Deutscher und Briten.
Ausnahmezustand an der iberischen Urlaubsfront: Auf dem Flughafen in Barcelona wurde ein unbefristeter Streik angekündigt - mitten in der Ferienhochsaison.
Die Toleranz gegenüber dem Massentourismus hat ihr Ende am überlaufenen Mittelmeer. Daran sind die Gäste selbst schuld. Und vor allem die lokale Politik.
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