Die aktuellen Schwankungen in der Beliebtheit zwischen Verbrennern und E-Motoren sind eine erstaunliche Wiederholung eines Phänomens rund ums Jahr 1900. Damals war Wien im Zentrum der Entwicklung.
Wenn Tesla einerseits eine Batteriefabrik für den Jahresbedarf einer halben Million E-Autos in die staubige Landschaft bei Reno, Nevada, stellt, anderseits mit einem dramatischen Kursverlust der Aktie zu kämpfen hat, so markiert das die Pendelschläge eines opportunistischen Marktes. Billiger Ölpreis, auch dank fragwürdigem Fracking, irritiert die Kurve der Öko-Moral. Vor 115 Jahren machte der Fahrzeugweltmarkt nicht einmal ein Tausendstel des heutigen aus, das Schema der Reaktionen war aber das gleiche.
Bevor es um die Konfrontation E gegen Verbrenner ging, standen noch die Pferdekutschen recht massiv im Weg herum, und gerade in Wien galt das Dogma, dass der Kaiser "immer vierspännig" fahren würde (er machte dann doch Ausnahmen, auf Anraten seiner quasi PR-Abteilung, aber zu seinem eigenen Missvergnügen: "A Pferd is a Pferd", taucht irgendwo im Anekdotenschatz des Hofes auf).