Tesla hat die selbst gesteckten Produktionsziele für seinen ersten Mittelklassewagen Model 3 klar verfehlt. Von dem rund 35.000 Dollar teuren E-Auto wurden im dritten Quartal lediglich 260 Stück gefertigt.
Beim Thema Elektroautos ist Tesla mit seinem schillernden Chef Elon Musk bisher der umjubelte Star der Branche. Doch nun holen die US-Platzhirsche GM und Ford zum Gegenschlag aus. Zugleich zeigen die jüngsten Absatzzahlen, dass Tesla vor großen Baustellen steht.
Die Autoriesen General Motors (GM) und Ford blasen zum Angriff auf Tesla. US-Marktführer GM will sein Angebot an Elektroautos kräftig ausbauen - bereits in den nächsten eineinhalb Jahren würden zwei weitere vollelektrische Modelle vorgestellt, kündigte der Konzern am Montag (Ortszeit) in Detroit an. Auch Ford drückt beim Thema E-Mobilität aufs Tempo. Unterdessen enttäuschte Teslas Hoffnungsträger Model 3 mit schwachen Produktionszahlen.
"General Motors glaubt an die vollelektrische Zukunft", verkündete der für Produktentwicklung zuständige Manager Mark Reuss. Zwei neue Stromer, die auf GMs aktuellem E-Auto Chevrolet Bolt EV aufbauen, sollen in den nächsten 18 Monaten präsentiert werden. Es handle sich dabei aber nur um die ersten zwei von mindestens 20 neuen E-Modellen, die der Hersteller bis 2023 auf den Markt bringen wolle.
Der E-Antrieb werde sich zwar nicht "über Nacht" durchsetzen, so GM-Manager Reuss. Doch man sehe sich verpflichtet, Gebrauch und Akzeptanz der Technologie kompromisslos im Sinne der Kundenbedürfnisse voranzutreiben. Der größte US-Autohersteller will auf dem Weg zur Elektrifizierung zweigleisig fahren und beim Antrieb neben Batterien auch auf Wasserstoff-Brennstoffzellen setzen.
Ford, die Nummer Zwei im US-Automarkt, gab fast zeitgleich bekannt, ebenfalls die Anstrengungen in Sachen Elektromobilität zu intensivieren. Das Unternehmen habe am Hauptsitz in der US-Autometropole Detroit das "Team Edison" aufgestellt, das sich in den nächsten Jahren um Investitionen in E-Autos kümmern und Partnerschaften mit Zulieferern und anderen Firmen in diesem Bereich erkunden solle. Am Dienstag will Ford-Chef Jim Hackett seine Strategie bei einer Konferenz in New York konkretisieren.
Tesla enttäuscht Bei Anlegern kamen die Nachrichten gut an - die GM-Aktie legte um über vier Prozent zu, Ford schaffte ein Plus von einem Prozent. Beim E-Auto-Vorreiter Tesla hingegen lief es weniger rund. Im dritten Quartal wurden die Produktionsziele für den ersten Mittelklassewagen Model 3 klar verfehlt, wie die Musk-Firma mitteilte. Von dem ab rund 35.000 Dollar (29.800 Euro) erhältlichen E-Auto, für das es zahlreiche Vorbestellungen gibt, wurden lediglich 260 Stück gefertigt.
Der Elektroautobauer Tesla hat sein erstes strombetriebenes Fahrzeug für den Massenmarkt vorgestellt. Werk Firmenchef Elon Musk (Bild) präsentierte in den Tesla-Designstudios in Hawthorne bei Los Angeles das mit Spannung erwartete "Model 3". Werk Der Mittelklassewagen soll ab Ende 2017 ausgeliefert werden und 35.000 Dollar (30.742,21 Euro) kosten. Werk Das "Model 3" hat in der Basisvariante eine Reichweite von gut 345 Kilometern pro Batterieladung ... Werk ... und lässt sich in sechs Sekunden von null auf eine Geschwindigkeit von 60 Meilen (knapp 97 Kilometer) pro Stunde beschleunigen. Werk Laut Tesla-Chef Musk sind binnen drei Tagen bereits 276.000 Vorbestellungen eingegangen. Werk Bedingung, um sich in die Wartelisten einzutragen, ist eine Anzahlung von 1.000 Dollar. Werk Das Unternehmen aus Palo Alto im Silicon Valley bietet damit erstmals ein für die breite Bevölkerung erschwingliches Modell an, das in hoher Stückzahl gefertigt werden soll. Werk Bisher verkaufte das 2003 gegründete Start-up mit der Oberklasse-Limousine "Model S" (Bild) ... Bloomberg ... und dem Luxus-SUV "Model X" (Bild) nur Premium-Fahrzeuge, die mehr als doppelt so teuer wie das "Model 3" sind. Weiter zum Tesla Modell X APA/AFP/SUSANA BATES "Model 3": Erster Tesla für Massenmarkt präsentiert Dabei hatte Tesla Anfang August noch über 1.500 Model 3 als Quartalsziel ausgegeben und erklärt, die Fertigung des Wagens bis Ende des Jahres auf 5.000 Stück pro Woche hochfahren zu wollen. Dass das Quartalsergebnis nun erheblich geringer ausfiel, begründete Tesla lediglich mit "Produktionsengpässen" und betonte, es gebe keine grundsätzlichen Probleme mit der Fertigungs- und Lieferkette.
Insgesamt stellte Tesla im abgelaufenen Quartal 25.336 Fahrzeuge her und lieferte 26.150 aus. Beim Absatz entspricht das einem Anstieg von 4,5 Prozent verglichen mit dem Vorjahreszeitraum. Nachbörslich fiel die Tesla-Aktie um 1,6 Prozent. Der Siegeszug an der Börse scheint damit vorerst beendet. Dort hatte Tesla GM in diesem Jahr - trotz roter Zahlen und überschaubarer Produktion - zwischenzeitlich sogar schon den Rang abgelaufen. Nun steigen die Zweifel an Musks Plänen.
Mit einem Börsenwert von gut 61 Milliarden Dollar steht GM aktuell wieder deutlich vor Tesla. Anleger deuten die Offensive des Marktführers offenbar als Gefahr für das Model 3, mit dem Musks Unternehmen nach Erfolgen in der Luxus-Nische den Massenmarkt erobern will. Sollten GM und Ford ernsthaft dagegenhalten, könnte es für Tesla eng werden - denn was Gewinne, Erlöse und Verkäufe angeht, liegen zwischen den Urgesteinen der US-Autoindustrie und dem aufstrebenden Neuling aus dem Silicon Valley noch immer Welten.
Dänisches Luxus-Elektroauto soll in 9 Minuten Strom für 200 km laden
Die Zukunft der Mobilität ist elektrisch. Darin sind sich Politik und Industrie inzwischen einig. 2020 sollen bereits 200.000 Elektrofahrzeuge auf Österreichs Straßen unterwegs sein. Kaufprämien für E-Autos und ein massiver Ausbau der Ladestationen unterstützen das Vorhaben. (c) AFP (ROBYN BECK) Die vom Silicon-Valley- Unternehmer Elon Musk geführte Firma Tesla gilt als Pionier, wenn es um Elektroautos geht. Das Unternehmen baut nach eigenen Angaben die Serienautos mit der schnellsten Beschleunigung und will damit ein Zeichen für Elektromobilität setzen. (c) AFP (SUSANA BATES) Auch andere Automobilhersteller wollen ein Stück vom Kuchen. Wir zeigen, welche Luxus-E-Autos gegen Tesla in den Ring ziehen. Doch zuerst einmal die Eckdaten zu Teslas Flaggschiff Tesla Model S. Im Juni 2016 wurde es einem Facelift unterzogen auf die neue Designlinie, die bereits von den neueren Derivaten Model 3 und Model X vorgegeben wird. (c) AFP (JOHANNES EISELE) Das neue Modell S hat eine Batteriekapazität von 60 kWh, die 400 Kilometer Reichweite ermöglicht. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 210 km/h. Preis: 76.600 Euro. Gegen einen Aufpreis von 5500 Euro kommt Allradantrieb. Optional gibt es eine 75-kWh-Batterie, die die Reichweite um 80 Kilometer vergrößert. (c) AFP (ODD ANDERSEN) Übrigens: Teslas Model S P85D ist so stark wie ein Lamborghini Aventador (700 PS) und bei der Beschleunigung fast so schnell wie ein Huracan. Und das alles rein elektrisch: Tesla bringt sein Model S als High End-Version mit permanentem Allradantrieb heraus. (c) AFP (JOSH EDELSON) Technische Daten, Teslas Model S P85D: maximale Leistung 515 kW / 700 PS, Beschleunigung 0-100 km/h: 3,4 sec, Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h, Akku-Kapazität: 85 kWh (Lithium-Ionen), Reichweite: ca. 480 Kilometer. (c) AFP (JOSH EDELSON) Doch auch andere Hersteller setzten auf irre Elektro-Power: So hat etwa der kalifornische Elektroautohersteller Faraday Future hat auf der Elektronikmesse CES in Las Vegas seinen ersten Prototyp vorgestellt. Der FF 91 soll mit 1.050 PS noch stärker beschleunigen als ein Tesla Model S und über einige automatisierte Funktionen verfügen. (c) AFP (FREDERIC J. BROWN) Das Elektroauto soll ab 2018 lieferbar sein. Interessenten können bereits eine Anzahlung von 5.000 Dollar leisten. Der Verkaufspreis steht noch nicht fest, dürfte aber bei deutlich mehr als 100.000 Dollar liegen. (c) AFP (FREDERIC J. BROWN) Nach dem Aus vor drei Jahren versucht Tesla-Konkurrent Fisker ein Comeback. Das unter dem Namen "EMotion" geplante Auto ist als Sportwagen konzipiert, das bis zu 640 Kilometer Akku-Reichweite und bis zu 259 km/h Geschwindigkeit erreichen soll. Das Auto soll in Kalifornien gebaut und 2017 offiziell vorgestellt werden. Punkten will der der dänische Autobauer Henrik Fisker unter anderem mit neuen Graphen-basierten Akkus, die sich deutlich schneller laden lassen sollen als existierende Lösungen. Fisker Der nächste Tesla-Konkurrent kommt aus China. Das Modell EP9 von Next-EV fährt 313 Kilometer pro Stunde. Genau sechs Stück wurden an einem geheimen Ort, irgendwo in Großbritannien produziert. Sehr viel mehr lässt sich noch nicht über das Modell EP9 von Next-EV sagen. Next-EV Das chinesische Unternehmen, das dieses rasante Elektroauto gefertigt hat, Next-EV, wurde vor zwei Jahren in Shanghai gegründet, zu den finanziellen Unterstützern des Unternehmens gehören die Größen der chinesische Internetindustrie. Next-EV Auch Lucid Motors Air kündigte einen Tesla-Konkurrent an.Die ersten 250 gebauten Lucid Air 2018 sollen mit zwei elektrischen Motoren zu den Kunden kommen, von denen einer als Front-, der andere als Heckantrieb fungiert. Gemeinsam sollen die Motoren etwa 1000 PS erzeugen,... Lucid Motors ...was den Air aus dem Stand heraus zum ersten Konkurrenten des Tesla Model S P90D und von 0 auf Tempo 100 km/h in 2,5 Sekunden katapultiert. Beim Kauf kann außerdem zwischen einer 100 kWh und 130 kWh-Batterie gewählt werden, wobei letztere eine Reichweite von 650 Kilometer haben soll. Lucid Motors Und noch ein Elektroauto aus China: Der chinesische Hersteller LeEco hat überraschend mit dem LeSee ein Elektroauto vorgestellt, das teilautonome Fahrfunktionen bieten soll und sich teilweise auch mit dem Smartphone steuern lässt. Doch das Auto wirkt noch sehr unfertig. Die technischen Angaben fallen bislang dürftig aus: 210 km/h Höchstgeschwindigkeit, eine Reichweite wurde noch nicht angegeben. LeEco Das Projekt steckt bei Audi zwar noch in den Kinderschuhen, doch die vorläufige Planung sieht den Verkaufsbeginn des "Tesla-Fighters" für Ende 2017 oder Anfang 2018 vor. Dieser Super-Elektrowagen ist ein Derivat des künftigen Q8, des viertürigen Luxus-Coupés auf Q7-Basis. Die Reichweite soll bei bis zu 450 Kilometern liegen. Die Technik stammt aus dem Elektrosportwagen R8 e-tron (Bild) und soll zusätzlich genug Platz für die ganze Familie bieten. Audi Auch Mercedes schaltet in Sachen Elektromobilität einen Gang hoch. Mit EQ debütierte am Autosalon in Paris die neue Submarke für Elektroautos und mit dem "Generation EQ" gibt es gleich die passende Studie dazu. Mercedes Die eigens für batterieelektrische Modelle entwickelte Elektrofahrzeugarchitektur aus Stahl, Aluminium und Carbon ist in jeder Hinsicht skalierbar und modellübergreifend einsetzbar. Aus dem neuen Elektrobaukasten lassen sich also SUVs, Limousinen, Coupés, Cabriolets und weitere Modellreihen generieren. Der in Paris vorgestellte Generation EQ soll 2018 auf den Markt kommen. Bis 2023 folgen zwei weitere SUV und zwei Limousinen. Im Fall der gezeigten EQ-Studie saugen zwei Elektromotoren an Vorder- und Hinterachse an einer in den Fahrzeugboden zwischen den Achsen integrierten Batterie. Maximal sind bis zu 300 kW und 700Nm drin, die Reichweite beträgt bis zu 500 km. Mercedes Die wichtigsten Tesla-Konkurrenten im Überblick Auch mit 86 Jahren gehört Schauspielerin Joan Collins noch nicht zum alten Eisen. Der ehemalige Dynasty-Star wurde als Model engagiert. (c) imago images / Matrix (via www.imago-images.de) Für die Airbrush Flawless Foundation stand die 86-Jährige nun vor der Kamera. Und kann sich immer noch sehen lassen. Mit ihren 75 Jahren hat auch Lauren Hutton in Paris auf dem Haute-Couture-Laufsteg von Valentino allen die Show gestohlen. Und das, obwohl im Publikum Models und Stars wie Naomi Campbell, Heidi Klum, Gwyneth Paltrow und Celine Dion saßen. (c) REUTERS (CHARLES PLATIAU) Hutton begann ihre Modelkarriere in den 1960er-Jahren in New York. 1973 unterschrieb sie bei Revlon einen legendären Vertrag für eine Million Dollar. Zehn Jahre später war sie für das Beautyunternehmen zu alt, doch die Zeiten haben sich geändert. Hutton ist immer wieder als Model im Einsatz. (c) REUTERS (CHARLES PLATIAU) Vor zwei Jahren schrieb die italienische "Vogue" mit Lauren Hutton Firmengeschichte. Mit damals 72 Jahren war das Model die älteste Frau, die je auf dem Cover des berühmten Modemagazins zu sehen war. Reuters Das Titelfoto wurde von Steven Klein fotografiert und steht als "Timeless Issue" ganz im Zeichen von Frauen über 60. Laut Chefredakteur Emanuele Farneti erlebt das Alter zur Zeit generell einen Fashion-Moment. Neben Lauren Hutton werden in der Ausgabe unter anderem Supermodel Iman, Social-Media-Phänomen Baddie Winkle und Künstlerin Marina Abramovich vorkommen. Instgram (vogueitalia) Lauren Hutton war im Laufe ihrer Karriere auf 40 Vogue-Covern zu sehen. Dass ihr diese Auftritt besonders am Herzen lag, hat sie der "Vogue" gesagt: "Ich habe darüber schon eine Zeit lang nachgedacht aber es hat den Mut von Vogue Italia gebraucht, um die Idee zu verwirklichen. Dies ist ein Cover, das die Gesellschaft verändern kann, weil es eine Frau zeigt, die lebhaft und attraktiv ist, die noch immer lacht und zum ersten Mal eine Frau in meinem Alter ist." Instgram (vogueitalia) Designer Brandon Maxwell hat für seine Modekampagne ein ganz besonderes Model engagiert: Seine 81-jährige Großmutter Louise Johnson, auch "Mammaw" genannt. Die Texanerin, die als Einkäuferin der Luxusmodeboutique Riffs in Longview tätig war, hat den Designer zu seinem Karriereweg inspiriert. Brandon Maxwell "Ich habe schon oft darüber gesprochen, wie ich in einem Bekleidungsgeschäft aufgewachsen bin und welch großen Einfluss das für mich als kleines Kind hatte und das dann zu meiner Karriere geführt hat", erklärt der Designerin in einer Aussendung. Brandon Maxwell Reife Frauen haben es Guccis Kreativdirektor Alessandro Michele anscheinend angetan. Schauspielerin Faye Dunaway, 77, ist der Star der neuen Handtaschenkampagne. Instagram/@gucci Jung und alt: An der Seite ihrer Werbetochter, der 32-jährigen Sängerin Soko, kann sie sich sehen lassen. Schließlich ist sie auch nicht das älteste Gucci-Werbemodel. Instagram/@gucci Mit 88 Jahren stand Tippi Hedren schon für die Schmuckkampagne von Gucci vor der Kamera. Die Hitchcock-Muse zeigte sich dabei als Wahrsagerin in einem Kampagnenvideo. Instagram/@gucci Hedren wurde in den 1960er-Jahren durch die Hitchcock-Filme "Die Vögel" und "Marnie" bekannt. Auch ihre Tochter und Enkelin sind Schauspielerinnen: Es handelt sich um Melanie Griffith und Dakota Johnson. (c) imago/Cinema Publishers Collecti (HA) "Ich war berühmt, bevor Elon berühmt wurde", sagte Maye Musk, 69, der "New York Times" einmal. Die Mutter von Tesla-Chef Elon Musik arbeitet seit fünf Jahrzehnten als Model - einen neuerlichen Durchbruch erlebt sie jetzt gerade. Nach Werbekampagnen für Cornflakes und Make-up landete sie jetzt in der Fashion-Welt. Instagram/@mayemusk Die Kanadierin, die in Südafrika aufwuchs und später in die USA zog, modelte schon als Jugendliche. Später wurde sie Ernährungsberaterin - und Mutter von Kimbal, Tosca und Elon Musk. Letzterer nimmt die Frau Mama gerne als Begleitung zu High-profile-Events wie den Oscars mit. (c) REUTERS (Danny Moloshok) Auf kleinere Events gelangt Maye Musk mittlerweile schon mit ihrer eigenen Prominenz. Auf Instagram postet sie immer wieder Fotos mit Modelkolleginnen - wie Coco Rocha. Musk scheint die neue, aufregende Zeit in ihrem Leben zu lieben: "Just getting started" sei ihr Motto, sagte sie den "New York Times". Instagram/@mayemusk Maye Musk, unter Vertrag bei dem Prestige-Modelmanagement IMG, hofft auf eine längerfristige Veränderung in der Modeindustrie hin zu einer Abkehr von ausschließlich jungen Models, wie sie der "New York Times" sagte: "Ich hoffe, dass es eine größere Veränderung ist, die sich da gerade abspielt. Menschen leben länger und genießen ihr Leben mehr und sie wissen, dass sie nicht mit 65 verschwinden müssen, wenn sie in den Ruhestand gehen. Ich werde nie in Pension gehen." Instagram/@ragandbone Er ist bekannt als "China's Hottest Grandpa": Deshun Wang, chinesischer Schauspieler, ist mit seinen 81 Jahren auch erfolgreiches Model - zum Beispiel für Ermenegildo Zegna. Instagram/@zegnaofficial Für die Sportmarke Reebok ist Wang gar Markenbotschafter in China. Fit und sportlich ist er immerhin immer noch: Mit dem Alter begann er, täglich zu trainieren, 2015 ging er zum ersten Mal über den Laufsteg - und wurde sofort zur nationalen Sensation in seinem Heimatland. Fit und jung will er auch bleiben. Zu seinem 80. Geburtstag veranstaltete Wang eine Techno-Party. beigestellt Stolz sind viele Chinesen übrigens auch auf Schauspielerin Xiaoqing Liu. Die 61-Jährige war in den 1980er-Jahren eine der großen chinesischen Schauspielerinnen; heute ist sie berühmt für ihr jugendliches Aussehen. (c) imago/China Foto Press (imago stock&people) Tatsächlich spielt Liu heute die Rollen, die eigentlich für 16-jährige Mädchen gedacht sind. (c) imago stock&people (imago stock&people) Das Alter sieht man Lyn Slater hingegen an - und sie steht auch dazu. Die 63-jährige Soziologieprofessorin aus New York City arbeitet heute auch als Model und ist für ihren außergewöhnlichen Modegeschmack bekannt. Instagram/@iconaccidental Das alles passierte allerdings recht zufällig: Zwar gibt Slater zu, immer schon ein großes Interesse an Mode gehabt zu haben. Sie besuchte immer wieder Kurse auf Modeschulen und plante (mit 61 Jahren), einen Fashion-Blog zu starten. Doch als während der New York Fashion Week Streetstyle-Fotografen die Professorin für einen Profi aus der Modebranche hielten, wurde sie auf einen Schlag versehentlich zur Ikone - daher rührt auch der Name ihres Blogs "Accidental Icon". Instagram/@iconaccidental Mittlerweile wird Slater von der großen internationalen Modelagentur Elite Models vertreten und ist Teil von Kampagnen großer Modehäuser - zum Beispiel bei Valentino oder hier bei Mango, außerdem setzt sie sich für eine "alterslose" Modewelt ein. Instagram/@iconaccidental Internationale Bekanntheit erlangen Models aus Wien nicht so häufig - Erni Stollberg ist das gelungen. Die 95-jährige Wienerin wird von "Vogue" oder "Vanity Fair" gefeiert - für ihre Kunst, wie ein Chamäleon für die Kamera zu posieren. Entdeckt wurde Stollberg quasi auf der Straße - beziehungsweise in der Nachbarschaft. Die Betreiber des Wiener Concept Stores "Park Wien" und Stollberg grüßten sich immer freundlich, Stollberg wurde gern gesehener Gast in dem Laden im 7. Gemeindebezirk. Irgendwann entdeckte man Stollbergs Talent, für Fotos zu posieren: "Wir hätten niemals eine alte Dame von der Straße gezerrt, um das zu tun", sagt Markus Strasser, Stylist und Mitbetreiber des "Park Wien", gegenüber "Vogue.com". Instagram/@park_wien Mittlerweile bleibe Stollberg beinahe täglich von 11 bis 18 Uhr im Laden - auf dem Instagram-Profil von "Park Wien" ist sie ebenfalls regelmäßig zu sehen. "Wenn ich sie in etwas sehr Elegantem kleide, posiert sie sofort elegant. Wenn ich etwas Trashiges oder etwas Cooles nehme, dann verändert sie ihre Attitüde sofort für den Look, und ich muss kaum etwas dazu sagen", erklärt Strasser sein Model gegenüber der "Vogue". Instagram/@park_wien Mode kennt kein Alter, wenn es nach dem Couturier Guo Pei geht. Immerhin ließ der Designer Carmen Dell'Orefice über seinen Catwalk laufen. (c) imago/PanoramiC (imago stock&people) Dell'Orefice gilt mit 85 Jahren als ältestes aktives Model der Welt - sie ist zum Beispiel auch Testimonial der Kleidermarke Airfield (im Bild). "Ich werde bestimmt 105, mal sehen, ob ich mir dann noch einen neuen Job suche", scherzte sie im Interview mit "Harper's Bazaar". beigestellt Nicht nur auf dem Laufsteg, auch in der Werbung gibt es seit Jahren immer mehr Models jenseits der 25. Das Label Missguides ist eigentlich bei Teenagern beliebt, in der aktuellen Kampagne ist aber ein Model der etwas anderen Art zu sehen: Baddie Winkle ist 88 Jahre alt und wurde durch ihren extravaganten Stil zum Internet-Phänomen. Die Urgroßmutter aus Kentucky, die auf Instagram 2,4 Millionen Follower hat, ist auf den Bildern in einem Nachtclub zu sehen. Eines ihrer Accessoires: Ein mit Swarovskisteinen übersäter Gehstock. Das Konzept der Kampagne "who says you can't slay at any age" (zu Deutsch: Wer sagt, dass man nicht in jedem Alter umwerfend sein kann) wurde damit wohl genau getroffen. Ganz als britische Lady wurde Oscargewinnerin Vanessa Redgrave für die Gucci-Cruise-Kampagne im und vor dem imposanten Chatsworth House in Großbritannien inszeniert. Die 79-Jährige stand mit Models wie Ellen De Weer und Sophia Friesen vor der Linse von Fotograf Glen Luchford. Models jenseits der 50 sind auch die Stars in Kampagnen von Yves Saint Laurent oder Marc Jacobs. Jane Birkin ist zwar eine der berühmtesten Hermès-Taschen benannt, das hinderte sie aber nicht, für Saint Laurent vor der Kamera zu stehen. Die 69-Jährige kann sich im Smoking, den Saint Laurent bereits seit 1960 designt, sehen lassen. Zuvor holte sich das Label die kanadische Musikerin Joni Mitchell vor die Kamera. Mit ihren 72 Jahren verkörpert sie die Woodstock-Ästhetik perfekt. Designer Marc Jacobs hat sich für seine Werbekampagne eine Muse engagiert: Die 70-jährige Schauspielerin Bette Midler. Auf Instagram präsentierte er das Kampagnensujet und schreibt dazu: "Welch ein Privileg, unsere Helden zu kennen." Und weiter: "Bis heute ist Bette Midler (ohne ihr Wissen) einer der Hauptgründe, warum ich Modedesigner geworden bin. Als ich zehn Jahre alt war, habe ich das Bild von Richard Amsel für ihr Albumcover gesehen. Ich war so begeistert von Bettes Silhouette in einem schwarzen Kleid mit Plattform-Sandalen und den roten Locken, dass ich es mit Acrylfarbe und Stickgarn auf meiner Jeansjacke nachgemacht habe und es ganz stolz zur Schule trug." (c) REUTERS (� Lucas Jackson / Reuters) Das Modeunternehmen Céline hatte damals die gleiche Idee. Es ließ die amerikanische Autorin Joan Didion von Starfotograf Juergen Teller ablichten. Die Bücher der 80-jährigen Didion, darunter etwa "Run River" und "The Last Thing He Wanted" gelten als fester Bestandteil der US-Literatur. Zudem schrieb sie viele Sach- und einige Drehbücher. (c) imago stock&people (imago stock&people) Schauspielerin Helen Mirren stellt mit ihren 71 Jahren ebenfalls ihre jüngere Konkurrenz in den Schatten. Sie war das Testimonial für die Age Perfect Serie von L'Oréal Paris und damit auch Botschafterin für Schönheit im Alter. "Ich bin nicht wunderschön und war es nie, aber ich habe immer ok ausgeschaut und das will ich auch beibehalten", meint die Schauspielerin zum Thema Schönheit und ihrer neuen Rolle als Testimonial. Auch die Beautymarke Nars hat schon mit reiferen Frauen Werbung gemacht. So etwa mit der 69-jährigen Schauspielerin Charlotte Rampling. (c) REUTERS (� Tony Gentile / Reuters) Leicht bekleidete Jugendliche abzulichten entsprach eigentlich der Werbestrategie des US-amerikanischen Modeunternehmens American Apparel. Das führte bereits zu mehreren Verstößen gegen die Werbeaufsicht. Ungewöhnlicher war da die Dessouskampagne, in der sich das damals 62-jährige Model Jacky O'Shaughnessy leicht bekleidet zeigte und so "zeitlose Lingerie" bewarb. "Sexy kennt kein Ablaufdatum" hieß es dazu im Bildtext. Das Oldie-Model wurde bereits zuvor für die Kollektion "Advanced Basics" gecastet, nachdem ihre Energie und Ausstrahlung dem American Apparel-Team in einem Restaurant auffiel. Mit 100 Jahren feierte Bo Gilbert eine Premiere: Sie stand zum ersten Mal als Model vor der Kamera. Und zwar für die Kaufhauskette Harvey Nichols, die sich die Kampagne mit Video zum 100. Geburtstag der britischen Vogue ausdachte. Die 100-Jährige, die im Mai in der Vogue zu sehen sein wird, erzählt im Video über ihr Stilvorbild - Audrey Hepburn - und wie sich die Mode gewandelt hat. In den 50er-Jahren sah sie zum ersten Mal eine Frau im Hosenanzug, außerdem trug man noch Hüte, als sie jung war. Eine besondere Ehre wurde Model Eveline Hall bei der Fashion Week in Paris vor einigen Jahren zu Teil. Bei einer Prêt-à-porter-Show von Jean Paul Gaultier lief sie an der Hand eines jungen Männermodels über den Laufsteg. (c) APA/EPA/YOAN VALAT (YOAN VALAT) Jean Paul Gaultier bewies damit, dass Alter noch längst nicht out ist. (c) APA/EPA/YOAN VALAT (YOAN VALAT) Linda Rodin, Mitte 60, machte schon Werbung für The Row, das Label der Olsen-Zwillinge Mary-Kate und Ashley. Rodin ist ein ehemaliges Model, auch mit ihren grauen Haaren dürfte sie auffälligen Beobachtern schon aus den Kampagnen von J. Crew und Karen Walker bekannt sein. Die 66-Jährige, die auch als Redakteurin für Harper's Bazaar in den 80er-Jahren tätig war und danach als Stylistin für Madonna oder Gisele Bündchen arbeitete, wurde vor allem durch ihre gleichnamige Beautylinie Rodin bekannt und erfolgreich. Dass sich Bademode nicht nur mit jungen und vollbusigen Models verkaufen lässt, zeigt die Kampagne von The Dreslyn und Land of Women. Die 60-jährige Yazemeenah Rossi macht in einem weißen Badeanzug eine gute Figur. Instagram/@thedreslyn Die Bademodenkollektion, die puristisch in Weiß gehalten ist, soll den Fokus auf die Frauen legen und nicht ein hypersexualisiertes Bild zeigen, berichtet Dresyln-Gründerin Brooke Taylor Corcia im Gespräch mit HuffPost. Instagram/@thedreslyn "Das ist eine Frau, die Gesundheit und Vitalität ausstrahlt. [...] Es geht um eine Person, die gut gelebt und gut gereist ist und die Intelligenz und Selbstbewusstsein hat und das auch durchscheinen lässt", erklärt die Gründerin zur Wahl des Models. Instagram/@thedreslyn (APA/dpa)
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