Die Kreditwürdigkeit der Region ist zwar bereits auf Kategorie "BB" abgesunken. Doch aufgrund der politischen Krise drohen Katalonien weitere Herabstufungen.
Wegen des Konflikts um das Unabhängigkeitsreferendum in Katalonien erwägt die Ratingagentur Fitch, die Kreditwürdigkeit der Region im Nordosten Spaniens weiter herabzustufen. Als Grund gab die Agentur am Donnerstag in Paris "unvorhersehbare Ereignisse" in Katalonien an, womöglich sogar "Störungen" beim Finanzzugang für die Region. Die Kreditwürdigkeit Kataloniens ist bei Fitch bereits auf die spekulative Kategorie "BB" abgesunken.
Die Märkte nehmen die Drohung der Separatisten, sich kommende Woche ohne Einigung mit der Zentralregierung vom Rest Spaniens abzuspalten, erstmals ernst. Auch der Bankensektor zieht nun Konsequenzen aus der unsicheren Lage: Die fünftgrößte Bank des Landes, Banco Sabadell, will aus der Region abwandern und ihren Hauptsitz nach Alicante an der Costa Blanca verlegen.
Nach dem umstrittenen Unabhängigkeitsreferendum, das Madrid verboten und die Regionalregierung dennoch hatte abhalten lassen, hat sich die Krise zwischen Madrid und Barcelona weiter zugespitzt. Zuletzt verbot das spanische Verfassungsgericht eine für Montag geplante Sitzung des katalanischen Parlaments, bei der die Abgeordneten womöglich die Unabhängigkeit der Region erklären wollten. Das große Finanzinstitut Banco Sabadell kündigte am Donnerstag an, seinen Unternehmenssitz von Katalonien nach Alicante zu verlegen.
Parlamentspräsidentin Carme Forcadell verbreitete am Donnerstag aber über den Kurzbotschaftendienst Twitter eine Twitter-Botschaft eines Abgeordneten, in dem es heißt, nur "das Volk" könne die Abgeordneten aus dem Parlament treiben, "nicht die Guardia Civil, nicht das Verfassungsgericht".
(APA/AFP)