In der Nacht auf Freitag hat der Nationalrat einen Beschluss zur Bankomatgebühr gefasst. Darin enthalten ist, dass die Banken künftig die Gebühren von Drittanbietern zahlen müssen. Bei den Banken ist man über diese Regelung wütend.
Bankomatgebühren sind seit dem Frühsommer des Vorjahres ein großer Aufreger in Österreich. Damals preschte das US-Unternehmen Euronet vor: Als erster Betreiber von Bankomaten verlangte Euronet zwei Euro pro Abhebung. Heimische Banken beeilten sich zwar zu versichern, keine Gebühren zu planen. Dennoch brachte Sozialminister Alois Stöger in der letzten Parlamentssitzung einen Gesetzesantrag ein, der in der Nacht auf Freitag mit den Stimmen von SPÖ, FPÖ und Grünen beschlossen wurde. Ein Gesetz, das die heimischen Banken nun auf die Barrikaden treibt.
So sind in dem Gesetzesvorschlag zwei Punkte enthalten. Der erste sieht vor, dass Bankomatgebühren nur dann eingeführt werden dürfen, wenn es auch ein Kontomodell mit einem Pauschalentgelt gibt. Dieser Teil sorgt kaum für Aufregung. Wesentlich problematischer ist aus Sicht der Banken aber der zweite Punkt. Demnach müssen die Banken ihren Kunden auch jene Gebühren ersetzen, die von Drittanbietern verlangt werden. Behebt ein Kunde also ab Inkrafttreten des Gesetzes (per Mitte Jänner 2018) bei einem Euronet-Bankomaten Geld, zahlt die Gebühr von knapp zwei Euro nicht mehr er selbst, sondern seine Bank.