Eine Lektion in Sachen Scheitern

Drei Wochen vor der Nationalratswahl zeigten sich die Grünen noch optimistisch. Nun sind sie aus dem Parlament geflogen.
Drei Wochen vor der Nationalratswahl zeigten sich die Grünen noch optimistisch. Nun sind sie aus dem Parlament geflogen.APA/GEORG HOCHMUTH
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Die Grünen erleben gerade, wie es sich anfühlt, wenn ein einst blühender Mittelständler pleitegeht, verdiente Mitarbeiter arbeitslos werden und es dafür auch noch Spott und Hohn gibt.

Mitleid gibt es keines: Zumindest das haben gescheiterte Politiker und gescheiterte Unternehmer gemeinsam. Allerdings scheitert es sich als Politiker doch wesentlich angenehmer. Zerstört ist vor allem die persönliche Eitelkeit, nicht aber die wirtschaftliche Grundlage, oft machen Politiker nach ihrem Rücktritt großartige Karrieren in der Wirtschaft. Schlag nach bei Viktor Klima, Alfred Gusenbauer oder Josef Pröll.

Die Grünen haben es tatsächlich geschafft, nicht nur politisch, sondern auch unternehmerisch zu scheitern. 30 Jahre lang war das Unternehmen „Die Grünen“ erfolgreich unterwegs. 2013 erzielte es bei der Nationalratswahl sogar einen Rekordgewinn. Doch interne Querellen, schwere Managementfehler und eine trübe politische Großwetterlage sorgten binnen weniger Monate dafür, dass der Betrieb gegen die Wand fuhr. Jetzt sitzt die Partei auf einem millionenschweren Schuldenberg, bangen 100 Mitarbeiter um ihren Job. Viele davon sind schwer vermittelbar. Und die beiden Topmanagerinnen? Sie haben die „Konsequenzen“ gezogen: Die eine, Ulrike Lunacek, setzt sich nicht wieder ins Europaparlament, als ob nichts gewesen wäre. Die andere, Ingrid Felipe, bleibt Landeshauptmann-Stellvertreterin in Tirol – weitab vom Wiener Scherbenhaufen.

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