"Vogue", "Vanity Fair" oder "GQ" sollen nicht mehr mit Terry Richardson zusammenarbeiten, heißt es beim Verlag Condé Nast. Die Missbrauchsvorwürfe gegen den Fotografen sind schon lange bekannt, die Causa um Harvey Weinstein brachte sie zurück ans Tageslicht.
Im Zuge der Debatte um sexuelle Übergriffe - entfacht durch den Sex-Skandal um den Hollywood-Produzenten Harvey Weinstein - wird auch ein anderer, bereits bekannter Fall wieder ans Tageslicht geholt: die Causa um den US-amerikanischen Modefotografen Terry Richardson. Der international agierende Großverlag Condé Nast wolle nun nicht mehr mit Richardson zusammenarbeiten und kein Material des bekannten Fotografen mehr verwenden, berichtete die britische Tageszeitung "Daily Mail" in ihrer Onlineausgabe.
Genau dieses Magazin will - gemeinsam mit seinen Schwesterpublikationen - nun den Fotografen mit einem Arbeitsbann belegen. Im New Yorker Verlagshaus Condé Nast, bei dem prominente Titel wie "Vanity Fair", "GQ", "New Yorker" oder eben "Vogue" erscheinen, wurde von der Geschäftsführung eine E-Mail verschickt, die Mitarbeitern des Hauses nahelegt, nicht mehr mit dem bekannten Fotografen zusammenzuarbeiten. Bilder von Richardson sollten "gekillt oder durch anderes Material ersetzt" werden.
"Traue jedem eigenen Willen zu"
Richardson selbst hatte im Licht der Weinstein-Affäre auf die alten Anschuldigungen gegen ihn reagiert. Am Freitag veröffentlichte er auf dem Blogger-Onlinemedium "Huffington Post" einen Eintrag, in dem er abstritt, jemals gegen den Willen einer Frau gehandelt zu haben: "Ich respektiere jeden, mit dem ich zusammenarbeite, so ausreichend, dass ich ihm seinen eigenen Willen und das Treffen dementsprechender Entscheidungen zutraue, und dadurch ist es [für mich] schwierig, mich selbst als Opfer revisionistischer Geschichtsschreibung zu sehen."
Richardson fotografierte auch Stars wie Lady Gaga, Lindsey Lohan, Blake Lively und Miley Cyrus oder Models wie Miranda Kerr. Die prominenten Frauen äußerten sich 2013 aber nicht zu einem Fehlverhalten Richardsons. Der Fotograf wurde in der britischen Zeitung "Guardian" einst so zitiert: "Ich glaube nicht, dass ich sexsüchtig bin, aber ich habe schon Probleme."
Viele hätten sich aus Wut auf den US-Präsidenten gemeldet, meint der Hollywood-Star - habe sich dieser doch "damit gebrüstet, Frauen an intimen Stellen berühren zu können".
"The Ranch"-Darsteller Danny Masterson hat nur noch einige wenige Auftritte in der Netflix-Erfolgsserie, die Produktion werde ohne den Schauspieler fortgesetzt. Mindestens vier Frauen bezichtigen ihn der Vergewaltigung.
Ein weiterer Fall erschüttert die New Yorker Kulturszene, nachdem die Vorwürfe massiven sexuellen Missbrauchs gegen Dirigent James Levine bekannt wurden: Peter Martins, Chef des New York City Ballet, wurde von seiner Lehrtätigkeit entbunden.
Der einstige Hauptdarsteller ist nach sexuellen Belästigungsvorwürfen nicht mehr Teil der Polit-Serie. Im Finale der Serie soll stattdessen Robin Wright ins Rampenlicht rücken.
Die US-Schauspielerin Uma Thurman äußerte sich erstmals direkt zur Missbrauchs- und Vergewaltigungsaffäre um den Hollywood-Filmproduzenten Harvey Weinstein.
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