Luans Entscheidung: Leben mit dem dritten Geschlecht

Luan Pertl will, dass intergeschlechtliche Babys nach der Geburt nicht gleich operiert werden.
Luan Pertl will, dass intergeschlechtliche Babys nach der Geburt nicht gleich operiert werden.(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Luan Pertl wurde als Baby ungefragt zur Frau operiert. Heute fühlt sich Pertl weder als Mann noch als Frau. In Deutschland wird das dritte Geschlecht im Geburtenregister eingeführt. Auch Pertl kämpft dafür.

Entscheidungen. Wir treffen sie jeden Tag Hunderte Mal. Gehen wir rechts oder links, trinken wir Kaffee oder Tee, treffen wir Freunde oder nicht. Meistens ändern diese Alltagsentscheidungen nicht unser Leben. Sie definieren, wie wir leben wollen, aber nicht, wer wir sind. Bei Luan Pertl ist das anders. Luan, die Haare streichholzkurz, die Hüften weiblich breit, muss sich jeden Tag entscheiden. Geht er in die Männerabteilung im Kleidergeschäft einkaufen oder geht sie doch besser zu den Damen. Kreuzt er männlich im Umfrageformular an oder sie doch weiblich. Geht er in die Männertoilette oder sie zu den Damen.

Am liebsten wäre es Pertl, wenn gar keine Entscheidung getroffen werden müsste. Auch in diesem Text hätte Luan am liebsten auf das geschlechtszuweisende „er“ oder „sie“ verzichtet. Aber die Sprache ist auf diesen Wunsch nicht vorbereitet. Dass sie es einmal sein wird, dafür setzt Luan sich ein.

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