Ferrero-Waldner rechnet ab: "Ich kam mir vor wie im Kindergarten"

Benita Ferrero-Waldner hat als Außenministerin der schwarzblauen Regierung die EU-Sanktionen hautnah miterlebt.
Benita Ferrero-Waldner hat als Außenministerin der schwarzblauen Regierung die EU-Sanktionen hautnah miterlebt.Die Presse/Clemens Fabry
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Die Ex-Außenministerin blickt zurück auf "surreale" Sanktionen, ihre Desavouierung durch den Pröll-Clan und auf außenpolitische Fehler der EU. Sebastian Kurz empfiehlt sie, der FPÖ nicht das Außenamt anzuvertrauen, höchstens einer Parteifreien wie Karin Kneissl.

"Die Presse": Sie waren Außenministerin in der Zeit der Sanktionen gegen Österreich. Worauf müsste sich eine neue schwarz-blaue Koalition international einstellen?

Benita Ferrero-Waldner:
Die Regierung muss zeigen, dass sie den Populismus nicht ausarten lässt und weiterhin europäische Werte vertritt.

Diese Aufgabe fiel damals Ihnen als bekennender Pro-Europäerin zu. Glauben Sie, dass das mit einer freiheitlichen Führung des Außenamts funktioniert.

Es sollte jemand Außenminister sein, der Vertrauen schafft. Daher wäre es gut, wenn ein Mann oder eine Frau aus der ÖVP das Außenministerium leitet. Denn die ÖVP stand immer für europafreundliche Politik.

FPÖ-Chef Strache hat die parteilose Nahost-Expertin Karin Kneissl als Außenministerin vorgeschlagen. Wäre Sie eine gute Wahl?

Eine parteifreie Persönlichkeit wäre sicher eine annehmbare Alternative zu einem ÖVP-Außenminister.

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