Frankreichs Behörden finden Spuren von Cäsium in importierten russischen Pilzen. Die französische Atombehörde hatte vor einer radioaktiven Wolke in Europa gewarnt.
Nach Berichten über eine radioaktive Wolke aus Russland haben die französischen Behörden Spuren von Cäsium in importierten russischen Pilzen nachgewiesen. Die Kontrollen bei Lebensmitteleinfuhren seien verstärkt worden, sagte der Chef der Atomregulierungsbehörde ASN, Pierre-Franck Chevet, am Donnerstag bei einer Anhörung im Senat.
Die Belastung der Luft in Russland mit radioaktivem Ruthenium-106 hätte für die französische Bevölkerung keine Gefahr dargestellt, sagte Chevet. Die französische Atomsicherheitsbehörde IRSN hatte zuvor vor einer radioaktiven Wolke in Europa gewarnt. Russland bestätigte vergangene Woche, Ende September und Anfang Oktober sei im südlichen Ural in der Luft eine Ruthenium-106-Konzentration nachgewiesen worden, die das 1.000-fache des normalen Wertes überschritten habe.
Nach IRSN-Erkenntnissen trat der Stoff in einer russischen oder kasachischen Anlage aus. Experten gehen davon aus, dass es einen Zwischenfall in einer Atomfabrik oder einer Wiederaufbereitungsanlage gegeben haben könnte. Im Verdacht war die russische Anlage Majak, wo sich 1957 einer der schwersten Atomunfälle der Geschichte ereignete. Westliche Experten gehen davon aus, dass die gemessene erhöhte Konzentration von Ruthenium-106 keine Gesundheitsgefahr darstellt.
(APA/Reuters)