Eine "intelligente Reduzierung des Wildschweinbestands" sei entscheidend, um einer Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest vorzubeugen.
Zur Vorbeugung gegen die sich in Osteuropa ausbreitende Afrikanischen Schweinepest fordert der deutsche Bauernverband den Abschuss von 70 Prozent der Wildschweine in Deutschland. Der Vizepräsident des Bauernverbandes, Werner Schwarz, sagte der "Rheinischen Post" (Freitag), dafür müsse auch die Tötung von Muttertieren und Frischlingen erlaubt werden.
Er gab zu, dass der massenhafte Anbau von Mais für Biogasanlagen dazu geführt habe, dass Wildschweine mehr Nahrung und Verstecke fänden. Zugleich betonte Schwarz, das Tierleid bei einer Jagd sei deutlich geringer als durch die Pest.
Agrarminister Christian Schmidt (CSU) stimmte dem zu. "Eine intelligente Reduzierung des Wildschweinbestandes spielt eine zentrale Rolle bei der Prävention", sagte Schmidt. Um das Ziel der Bestandsreduzierung zu erreichen, müssten auch die Schonzeiten für Wildschweine aufgehoben werden.
Der Bauernverband wollte am Donnerstag in Berlin mögliche Präventionsmaßnahmen vorstellen. Dazu soll gehören, dass Polizisten bei Grenzkontrollen Hunde einsetzen, die auf Nahrungsmittel anschlagen. Erntehelfer müssten in ihren Sprachen informiert werden und Verpflichtungserklärungen unterschreiben. Schweinehaltende Betriebe müssten für die Reinigung und Desinfektion von Transportern sorgen.
(APA/DPA)