Zittern vor der Schweinepest

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Informationskampagnen sollen die Afrikanische Schweinepest aufhalten.

Sie schwebt wie ein Schreckgespenst über den heimischen Schweinebauern: die afrikanische Schweinepest, die für Schweine tödlich, für den Mensch jedoch ungefährlich ist. Bis jetzt ist sie noch nicht zu uns vorgedrungen. Zuletzt wurde ein Fall im Juni des Vorjahres in Tschechien gemeldet, 80 Kilometer von Österreich entfernt.

Übertragen wird die Seuche über Wildschweine, aber auch über den Menschen, entweder direkt, indem zum Beispiel Essensabfälle (Rohwürste) weggeschmissen werden, oder indirekt über Kleidung, Geräte oder Fahrzeuge. Seit Sommer des Vorjahres gelten auch in Österreich Schutzmaßnahmen. So müssen Schweinehalter mit Freilandhaltung einen doppelten Zaun aufstellen, damit die Hausschweine keinen Kontakt mit Wildschweinen haben können. Außerdem gibt es Informationskampagnen für Jäger und Förster, bald auch für Lkw-Fahrer und Reisende aus den Nachbarländern.

So wurde die Jägerschaft darüber informiert, wie man mit Wildschweinkadavern umgeht oder welche Vorsichtsmaßnahmen bei Jagdreisen zu treffen sind. Auch Forstarbeiter wurden von der Österreichische Agentur für Ernährungssicherheit (Ages) informiert. In den nächsten Wochen sollen mehrsprachige Plakate an Grenzübergängen angebracht werden, um Saisonarbeiter aus den betroffenen Gebieten davon abzuhalten, Fleischwaren nach Österreich zu bringen.

Exportstopp nach Ausbruch

Das Virus ist besonders beständig und kann sich bis zu einem halben Jahr in einem Kadaver halten. Für Schweine ist die Seuche hochansteckend und tödlich. Würde ein Fall in Österreich auftreten – die meisten Experten gehen davon aus, dass es nur eine Frage der Zeit ist –, wäre das auch für die Schweinefleischbranche katastrophal. Notschlachtungen und Sperrzonen wären die Folge. Heimisches Schweinefleisch wäre sofort für den asiatischen Markt gesperrt. In Österreich selbst wären nur jene Regionen, in denen die Schweinepest aufgetreten ist, für den Verkauf gesperrt. Wobei die Schweinebauern vor allem einen Ausbruch der Seuche in Deutschland fürchten. Das würde den europäischen Schweinefleischpreis massiv drücken.

ASP

1921 tauchte die Afrikanische Schweinepest (ASP) erstmals in Kenia auf.

1957 verbreitete sie sich nach Europa.

1978: erste Fälle in Sizilien.

2007 häuften sich die Fälle in der Region zwischen Schwarzem und Kaspischem Meer.

2012 und 2013: erste Fälle in der Ukraine und in Belarus.

2014: Polen, Litauen, Lettland und Estland.

2017: Tschechien, in der südöstlichen Region um Zlin.

(ks)

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