Korea stellt in Pyeongchang gemeinsames Eishockey-Team

Pyeongchang Olympic venues Photo taken Oct 30 2017 shows Gangneung Hockey Centre in Gangneung Sou
Pyeongchang Olympic venues Photo taken Oct 30 2017 shows Gangneung Hockey Centre in Gangneung Souimago/Kyodo News
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Der Zusammenschluss des Frauen-Eishockeyteams ist der erste vereinte sportliche Auftritt der beiden Koreas auf olympischer Bühne seit 70 Jahren.

Süd- und Nordkorea wollen bei den Winterspielen zur Eröffnungsfeier am 9. Februar gemeinsam ins Olympiastadion einlaufen. Das teilte das Vereinigungsministerium in Seoul am Mittwoch mit. Außerdem wollen die beiden Länder eine gemeinsame Eishockey-Mannschaft der Frauen stellen. Darauf hätten sich beide Seiten im Grenzort Panmunjom bei neuen Arbeitsgesprächen über die Zusammenarbeit für die Spiele geeinigt, teilte das Vereinigungsministerium weiter mit.

Nordkorea plant zudem die Entsendung einer 230-köpfigen Fangruppe zu den Winterspielen im Süden. Bei einem Treffen von Vertretern der beiden Länder kündigte Nordkorea auch eine Teilnahme an den Paralympischen Spielen im Süden an. Während beide Länder schon bei früheren Olympischen Spielen gemeinsam bei der Eröffnung auftraten, wäre es das erste Mal, dass sie bei Olympia auch eine gesamtkoreanische Mannschaft in einer Sportart stellen.

Politisches Tauwetter

Nord- und Südkorea arbeiten an mehreren Kooperationen, seit der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un sich in seiner Neujahrsansprache bereit erklärte, eine Delegation zu den Spielen zu entsenden. Kritiker haben Kims Angebot als Versuch bezeichnet, die Beziehungen zu Südkorea zu verbessern, um die von den USA angeführten internationalen Sanktionen gegen Nordkorea zu schwächen und Zeit zu gewinnen, um das Atomwaffenprogramm zu perfektionieren. Es hat aber auch zu Tauwetter auf der Halbinsel geführt.

Moon sagte, die Teilnahme Nordkoreas an den Winterspielen werde „als Chance dienen, die eingefrorenen Beziehungen zwischen dem Süden und dem Norden zu erwärmen.“ Ein gemeinsames Marschieren bei der Eröffnungszeremonie oder eine gemeinsame Mannschaft könnten weitere Schritte bei der Entwicklung der Beziehungen sein, sagte der Präsident.

Bei dem Treffen von Vertretern Süd- und Nordkoreas – dem dritten innerhalb weniger Tage – sprachen die Teilnehmer über eine gemeinsame Eishockey-Frauenmannschaft, wie das südkoreanische Vereinigungsministerium berichtete. Zudem sei es darum gegangen, dass die Sportler bei der Eröffnungszeremonie unter einer „Vereinigungsfahne“ laufen könnten, die die Koreanische Halbinsel darstellt statt ihren Nationalflaggen.

Vergangene Woche war vereinbart worden, dass Pjöngjang eine Delegation aus staatlichen Vertretern, Athleten und Journalisten zu den Olympischen Spielen vom 9. bis zum 25. Februar schickt. Es wurde geschätzt, dass die Delegation 400 bis 500 Personen umfassen werde. Die Paralympics für Sportler mit Behinderung finden im März ebenfalls in Südkorea statt.

(red.)

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