Goldman Sachs schneidet bisher am schlechtesten aller Institute ab, aber auch die Bank of Amerika bekommt die Zurückhaltung der Kunden zu spüren.
New York. Die amerikanischen Großbanken Bank of America (BoA) und Goldman Sachs haben – wie auch die Citigroup – infolge der Steuerreform von US-Präsident Donald Trump Federn lassen müssen: Der Gewinn der BoA hat sich aufgrund der Einmalbelastungen im vierten Quartal von 4,54 auf 2,37 Mrd. Dollar halbiert. Die Belastung durch die Steuerreform beziffert die Bank auf 2,9 Mrd. Dollar.
Goldman Sachs ist im vierten Quartal sogar in die roten Zahlen gerutscht. Der Verlust betrug 2,14 Mrd. Dollar nach einem Plus von 2,15 Mrd. Dollar im Vorjahreszeitraum. Die Belastungen bezifferte die Investmentbank sogar mit 4,4 Mrd. Dollar. Der Großteil entfällt früheren Angaben zufolge auf eine einmalige Steuer, um im Ausland erzielte Gewinne in die USA zu holen.
Die BoA hatte während der Finanzkrise Verluste geschrieben. Diese konnte sie über Jahre geltend machen, um die Steuerlast zu drücken. Da durch die größte Steuerreform in den USA seit 30 Jahren die Körperschaftssteuer von 35 auf 21 Prozent sinkt, fällt der Wert dieser Verlustvorträge.
Handelsgeschäft bricht ein
Im operativen Geschäft profitierte die Bank of America von den höheren Zinsen in den USA, der gestiegenen Nachfrage nach Krediten und Kostensenkungen. Die Erträge stiegen im vierten Quartal um zwei Prozent auf 20,4 Mrd. Dollar, obwohl auch die Bank of America die Zurückhaltung der Kunden beim Handel zu spüren bekam. Im Handel mit Anleihen, Devisen und Rohstoffen gingen die Erträge um 13 Prozent zurück.
Bei Goldman Sachs lief indes auch das Tagesgeschäft nicht so rund. Die Erträge gingen um vier Prozent auf 7,83 Mrd. Dollar zurück. Im Handel mit Anleihen, Devisen und Rohstoffen setzten auch Goldman die Zurückhaltung der Kunden und extrem niedrige Schwankungen an den Finanzmärkten zu. Hier halbierten sich die Erträge binnen Jahresfrist auf eine Mrd. Dollar. So schlecht schnitt keine andere der großen US-Banken ab, die bisher Zahlen vorgelegt hat. (Reuters)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.01.2018)