Wien, wo Bälle zum Politikum werden

Aufregung in der Walzerstadt: Die Staatsspitze verweigert (teils) den Opernball.
Aufregung in der Walzerstadt: Die Staatsspitze verweigert (teils) den Opernball.(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Die Staatsspitze verweigert (teils) den Opernball und in der Walzerstadt herrscht Aufregung. Die Rolle als Polit-Ball übernehmen andere: Jägerball, sogar der Akademikerball.

Wien. Das Bild hat Tradition: Bundespräsident, Kanzler, Vizekanzler, Begleitungen, Ehrengäste und weitere Regierungsmitglieder, zu Bundeshymne und Eröffnung in der Mittelloge versammelt. Heute könnte das Bild leerer ausfallen. Oder zumindest weniger prominent besetzt, die Staatsspitze verweigert (teils) den Opernball, und das heißt Aufregung in der Walzerstadt.

Bundespräsident Alexander Van der Bellen wird freilich erwartet, ob Kanzler Sebastian Kurz kommt ist unklar. Er hat zwar Ballorganisatorin (und nun Nationalrätin) Maria Großbauer in sein Team geholt, aber sein Besuch ist noch offen. Es gab Spekulationen, er wolle Schlagzeilen à la Champagner trinken und Sozialleistungen kürzen vermeiden. Oder die Konfrontation mit Demonstranten. Offiziell ist es eine terminliche Frage. Auch darüber hinaus plane Kurz keinen Ballbesuch. Fehlende Zeit nennt auch der Vizekanzler als Grund der Absage: Akademikerball, Jägerball, Polizeiball, „dann reicht's“, so Heinz-Christian Strache in einem Interview.

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