Kosovo-Sager: Strache sieht keinen außenpolitischen Schaden

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FP� BUNDESPARTEIVORSTAND: STRACHE / VILIMSKY(c) APA/HANS PUNZ (HANS PUNZ)
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Er habe "nur die unbefriedigende Realität beschrieben", sagte der Vizekanzler zu seiner Aussage in einem Interview, der Kosovo sei "zweifellos ein Teil Serbiens".

Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) glaubt nicht, durch seine Aussagen zum Kosovo einen außenpolitischen Schaden angerichtet zu haben. "Ich habe nur die unbefriedigende Realität ohne Bewertung beschrieben. Österreich hat den Kosovo anerkannt, aber wir verstehen auch die serbische Seite", sagte Strache am Rande des FPÖ-Bundesvorstandes zur Errichtung einer Historikerkommission Montagabend.

"Offene Frage"

Österreich habe die im Februar 2008 verkündete Unabhängigkeit der früheren serbischen Provinz anerkannt: "Das ist Realität und Faktum. Aber wir haben es damals kritisiert. Als Vizekanzler habe ich den damaligen Beschluss Österreichs zu tragen." Fakt sei aber auch, dass Serbien den Kosovo nach wie vor als Teil Serbiens auch im Sinne der UNO-Resolution 1244 betrachte und rund 80 Staaten, darunter fünf EU-Staaten, die Unabhängigkeit des Kosovo nicht anerkannt haben, sagte Strache gegenüber der APA und dem ORF-Radio.

Er sprach von einer "offenen Frage, die auf Dauer gelöst gehört, um Frieden herzustellen". Serbien sei ein wesentlicher Faktor am Balkan. Es brauche eine "gemeinsame Lösung", einen Kompromiss, "der für beide Seiten schmerzvoll sein wird, aber notwendig ist", um beide an die EU heranzuführen.

(APA)

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