Serbien: „Mit Abschiebung Mirilos warten“

(c) APA (Katharina Gossow)
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Der Serbe fürchtet um sein Leben. Er half mit, ein Video an die Öffentlichkeit zu bringen, auf dem die Erschießung von Bosniaken durch Einheiten der serbischen Sondereinheit "Skorpione" zu sehen ist.

Belgrad (ros). Im Falle der drohenden Abschiebung des Serben Jovan Mirilo aus Österreich warnt nun auch ein Belgrader Sicherheitsexperte: „Es hat sich zwar politisch in Serbien viel verändert, Reste der paramilitärischen Strukturen existieren aber noch“, sagt Mi?a Vasi? vom renommierten Magazin „Vreme“. Für Mirilos Sicherheit könne nicht garantiert werden, er rät daher den österreichischen Behörden, mit der Entscheidung zur Abschiebung zu warten.

Mirilo hatte mitgeholfen, im Jahr 2005 ein Video über Erschießungen beim Massaker von Srebrenica an die Öffentlichkeit zu bringen. Insgesamt wurden 1995 in der Nähe der ostbosnischen Stadt 8000 Muslime ermordet. Für seine Rolle bei der Beschaffung des Videos erhielt Mirilo 2007 den Bruno-Kreisky-Menschenrechtspreis.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.02.2010)

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