Der Vertrag von Kay Kratky wird nicht verlängert. Ihm folgt ein Vorstand der Lufthansa-Cargo.
Wien. Es sind nur zwei Monate, die Kay Kratky zum Verhängnis wurden. Im Mai wird der AUA-Chef 60 Jahre alt, im Juli läuft sein Vorstandsvertrag aus. Und da es bei der Lufthansa die Regel gibt, dass Vorstandsverträge ab dem Alter von 60 nicht mehr verlängert werden, muss der Deutsche, der seit 2015 die Geschicke der heimischen Lufthansa-Tochter leitet, gehen.
Ihm folgt ab August der 47-jährige Alexis von Hoensbroech, derzeit Vertriebsvorstand bei der Lufthansa Frachtsparte Lufthansa-Cargo. Der gebürtige Rheinländer studierte Physik und war in der Folge bei der Unternehmensberatung Boston Consulting Group tätig. 2005 wechselte er zur Lufthansa, wo er seither mehrere Leitungsfunktionen innehatte.
Kampf gegen Billigflieger
Von Hoensbroech soll einen Generationswechsel im Vorstand einleiten, heißt es bei der AUA. Er gilt als eine der Management-Zukunftshoffnungen des Konzerns. Beobachter beschreiben ihn auch als „Spohr-Jünger“, also als Teil eines Teams rund um Lufthansa-Chef Carsten Spohr, das mittelfristig für höhere Weihen im Konzern auserkoren ist. Sein Job in Wien wird nun vor allem sein, den erneuten Angriff von Billigfluglinien – Stichwort Laudamotion und Ryanair – abzuwehren.
Kratky hinterlässt nach drei Jahren an der AUA-Spitze eine durchaus ansehnliche Bilanz. 2017 konnte die Fluglinie mit 101 Mio. Euro einen Rekordgewinn verbuchen. Mittelfristig gelten jedoch zumindest 150 Mio. Euro als Ziel. Um das zu erreichen, wächst auch die AUA seit Jahren erstmals wieder. Im Vorjahr um knapp 500 auf etwa 6900 Mitarbeiter. (jaz)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.04.2018)