EU-Budget 2021–2027

Mehr Geld für fokussiertere EU-Außenpolitik

Federica Mogherinis Nachfolger als EU-Außenbeauftragter dürfte über deutlich mehr Budget verfügen.
Federica Mogherinis Nachfolger als EU-Außenbeauftragter dürfte über deutlich mehr Budget verfügen.(c) REUTERS (Yves Herman)
  • Drucken

Die Kommission möchte, dass Europa seine Außenpolitik dort verstärkt, wo es Einfluss hat: auf dem Westbalkan, in den einstigen Sowjetrepubliken, in Nordafrika.

Brüssel. Drei große Gewinner gibt es im Budgetvorschlag der Kommission: Alles, was mit Forschung und Jugend zusammenhängt; alles, was mit Grenzschutz und Migration zu tun hat; und die Außenpolitik. Von inflationsbereinigt 94,5 Milliarden Euro auf 123 Milliarden Euro sollen die finanziellen Mittel der EU in ihrer nächsten siebenjährigen Haushaltsperiode von 2021 bis 2027 steigen, ist dem vorige Woche vorgestellten Vorschlag der Kommission zu entnehmen. Das wäre, sofern die nationalen Regierungen und das Europaparlament dies so beschließen, ein Anstieg um 26 Prozent – und das, obwohl im März 2019 das Vereinigte Königreich und somit der zweitgrößte Nettozahler die Union verlässt.

Ein genauerer Blick auf die Zahlen der Kommission legt offen, dass die Kommission diesen Wunsch nach einem stark gewachsenen außenpolitischen Haushalt mit dem Argument verteidigen wird, dass sie eine stärkere Konzentration auf jene Weltregionen vorschlägt, an denen die Union erstens ein besonderes strategisches Interesse und in denen sie zweitens einen tatsächlichen politischen Einfluss hat. Das bedeutet: deutlich mehr Geld für die Beitrittskandidaten auf dem Westbalkan, für die postsowjetischen Republiken (allen voran die Ukraine) und den für die Bewältigung des Migrationsproblems entscheidenden arabischen Halbmond von Marokko bis Syrien. Im Gegenzug würde es nach den Vorstellungen der Kommission deutlich weniger Geld für Asien und Lateinamerika geben.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Europa

Interaktive Grafik: Wer was in das EU-Budget einzahlt

Österreich zahlt mehr in den EU-Topf als es herausbekommt. Nach dem Brexit könnte sich dieser Betrag sogar noch erhöhen. Wer profitiert in der Union von den Beiträgen der Nettozahler?
Europa

Neos fragen Österreicher, ob sie mehr ins EU-Budget einzahlen wollen

Die Neos kritisieren die Position der Regierung zum EU-Budget als "unehrlich". Noch-Neos-Chef Strolz will nun eine Umfrage starten, wie Österreicher die Europäische Union sehen.
Finanzminister Hartwig Löger kann sich eine nationale Digitalsteuer vorstellen
Europa

Finanzminister Löger: Werden mehr ins EU-Budget einzahlen

"Auch wir sind bereit, mehr ins EU-Budget einzuzahlen", sagt Finanzminister Hartwig Löger. Er kann sich eine nationale Digitalsteuer vorstellen.
Elisabeth Köstinger
Österreich

Köstinger: "Es steht ein echter Anschlag auf den Umweltschutz bevor"

Landwirtschaftsministerin Köstinger übt scharfe Kritik an drohenden Kürzungen im EU-Agrarbudget.
Europa

Blümel: EU-Budgeterhöhung kostet Österreich 500 Millionen Euro

Der Europaminister bekräftigt das Nein der Regierung, mehr in das EU-Budget einzuzahlen. Damit schneide sich Österreich ins eigene Fleisch, meinte indessen Italiens Ex-Premier Monti.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.