Ende für "Roseanne" nach rassistischem Tweet

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Die US-Kultserie "Roseanne" fand am Dienstag ein jähes Ende: Hauptdarstellerin Roseanne Barr hatte auf Twitter eine langjährige Beraterin Barack Obamas rassistisch angegriffen, woraufhin der Sender ABC das Aus für die Serie verkündete. Barr gilt als Trump-Unterstützerin.

Nach einem rassistischen Twitter-Kommentar hat der TV-Sender ABC die neuaufgelegte Show von US-Schauspielerin Roseanne Barr (65) abgesetzt. "Roseannes Twitter-Mitteilung ist abscheulich, abstoßend und stimmt nicht mit unseren Werten überein, und wir haben entschieden, ihre Show abzusetzen", sagte Channing Dungey, Präsidentin von ABC Entertainment, am Dienstag laut Mitteilung.

Barr hatte zuvor per Twitter die Afroamerikanerin Valerie Jarrett, eine langjährige Beraterin des früheren US-Präsidenten Barack Obama, als "Baby" der "Muslimbruderschaft und Planet der Affen" beschimpft. Danach löschte Barr den Tweet und entschuldigte sich bei Jarrett und "allen Amerikanern": "Es tut mir wirklich leid, dass ich einen schlechten Witz über ihre Politik und ihr Aussehen gemacht habe. Ich hätte es besser wissen sollen. Vergebt mir, mein Witz war schlechter Geschmack."

In einem anderen ihrer Tweets am Dienstag nannte sie die Tochter von Bill und Hillary Clinton "Chelsea Soros Clinton" und bezeichnete anschließend den den US-Milliardär George Soros als "Nazi" - ein Tweet, der von Trumps Sohn Donald Junior geteilt wurde.

Trump großer Fan

Die "Roseanne"-Show, in der Barr die Hauptrolle spielt, erzählt die Geschichte der Arbeiterfamilie Conner. Sie hatte zunächst in den 1980er- und 1990er-Jahren Erfolge gefeiert und war vor einigen Wochen neu aufgelegt worden - mit herausragend guten Quoten.

US-Präsident Donald Trump outete sich zuletzt als Fan der Serie. Barr gilt zudem als Unterstützerin Trumps; auch die Figur, die Barr in "Roseanne" spielt, ist Trump-Unterstützerin.

Zahlreiche Schauspieler der Serie distanzierten sich per Twitter von Barr. "Es ist unglaublich traurig und schwierig für uns alle, denn wir haben eine Show geschaffen, an die wir glauben, auf die wir stolz sind und die die Zuschauer lieben - eine Show, die anders ist als die Meinungen und Wörter eines Mitglieds der Besetzung", schrieb Schauspielerin Sara Gilbert. "Roseanne"-Produzentin Wanda Sykes kündigte an, die Produktion der Serie zu verlassen. Auch andere Mitarbeiter von "Roseanne" beendeten die Zusammenarbeit.

Barr war schon in der Vergangenheit für ihre Tweets berüchtigt. Auf ihrem Profil auf der Social-Media-Plattform teilte sie immer wieder Verschwörungstheorien. Im Vorfeld des "Roseanne"-Revivals sollen Barrs Kinder ihre Social-Media-Profile gesperrt haben, um weitere Äußerungen ihrer Mutter zu verhindern. Der Erfolg der Serien-Neuauflage habe aber wieder zur Rückkehr Barrs auf Twitter geführt; der von ABC-Verantwortlichen befürchtete Skandal entstand nun ebenfalls.

(APA/dpa/Red.)

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