Der europäische Kleinanleger kann einem fast leid tun

Das Risiko eines noch deutlicheren Markteinbruchs, als wir ihn in den vergangenen Tagen beobachtet haben, ist nicht zu unterschätzen.
Das Risiko eines noch deutlicheren Markteinbruchs, als wir ihn in den vergangenen Tagen beobachtet haben, ist nicht zu unterschätzen. (c) APA/AFP/DANIEL LEAL-OLIVAS
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Europäische Investoren können einem fast schon leid tun, denn aus Anlegersicht läuft derzeit so einiges schief. Es gibt natürlich auch jetzt Alternativen, doch diese sind auch nur bedingt zufriedenstellend.

New York. Auf dem Markt für Staatsanleihen zeigt sich, wie eine Zentralbank Marktmechanismen völlig zerstört hat. Die Rendite für zehnjährige italienische Staatspapiere ist vergangene Woche wegen der politischen Unsicherheit und der Sorge um einen Euroaustritt auf über drei Prozent gesprungen. Erstmals seit Jahren lag dieser Risikoindikator damit wieder über jenem für zehnjährige US-amerikanische Staatspapiere. Wenn auch nur knapp.

Man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen. Diese Zahlen bedeuten genau genommen, dass Investoren das Risiko eines italienischen Staatsbankrotts innerhalb der nächsten zehn Jahre nun etwa gleich hoch einschätzen wie eine Pleite der USA. Das ist absurd. Wenn die Populisten in Italien mit ihrem Plan, den Euro zu sprengen, erfolgreich sind, ist eine Pleite Italiens nicht nur möglich, sondern praktisch garantiert. Ein zeitnaher Bankrott der USA ist hingegen so wahrscheinlich wie eine Zinserhöhung der Euro-Zentralbanker bei ihrem Treffen nächste Woche. Praktisch ausgeschlossen.

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