Wachstum oder Krise? Heute beginnt eine der wichtigsten Wochen des Jahres für die Weltwirtschaft. Trump trifft Kim, die USA beenden die Geldflut, und beim Fußball wird der Ölpreis gemacht.
Wien. Der globale Aufschwung steht an der Kippe. Weltbank und OECD prognostizieren ein mögliches Ende der wirtschaftlichen Erholung – und ob sie recht haben, könnte sich schon diese Woche entscheiden. Selten drängten sich in fünf Tagen so viele politische und geldpolitische Entscheidungen, die allesamt das Zeug dazu haben, die künftige Richtung der Weltwirtschaft zu entscheiden. „Die Presse“ hat sich die dichten Termine der heuer für die Konjunktur wohl wichtigsten Woche genauer angesehen.
G7-Nachwehen
Der heutige Montag steht an den Finanzmärkten ganz im Zeichen des Versagens der westlichen Industrienationen beim G7-Gipfel in Kanada. Erstmals haben Investoren die Gelegenheit, an den Börsen zu demonstrieren, was sie von Donald Trumps Last-minute-Eklat halten. Der US-Präsident torpedierte die Veranstaltung nachträglich, als er Samstagnacht seine Unterschrift unter der gemeinsamen Erklärung via Twitter wieder zurückzog (siehe Seite 4). Trump drohte Kanada, Japan und den Europäern zudem offen mit Handelskrieg und unterminierte so das letzte Vertrauen in das Bündnis der westlichen Industriestaaten. Werden professionelle Anleger nun reagieren und ihr Geld umschichten? Beim Gegengipfel des Ostens rund um China, Russland und Indien herrschte immerhin auffallende Harmonie.