US-Strafzölle: Trump-Berater räumt Risiken für US-Wirtschaft ein

Präsidentenberater Larry Kudlow vor dem Weißen Haus
Präsidentenberater Larry Kudlow vor dem Weißen HausREUTERS
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"Beschuldigt nicht Trump, beschuldigt China, beschuldigt Europa", sagt Larry Kudlow, der Wirtschaftsberater von US-Präsident Donald Trump.

Der Wirtschaftsberater von US-Präsident Donald Trump hat eingeräumt, dass die neuen Strafzölle der Wirtschaft seines Landes schaden könnten. "Das könnte passieren, ich bestreite das nicht", sagte Präsidentenberater Larry Kudlow am Sonntag im US-Sender Fox News. "Darauf muss man ein Auge haben", fügte er hinzu. Die US-Wirtschaft laufe derzeit allerdings "auf Hochtouren".

Kudlow rechtfertigte die Entscheidung von Präsident Trump. Sie ziele darauf ab, ein Welthandelssystem zu reformieren, in dem es zu viele Regelverstöße gegeben habe. "Beschuldigt nicht Trump", sagte der Berater. "Beschuldigt China, beschuldigt Europa, beschuldigt NAFTA. Beschuldigt alle, die keinen Handel, keine Zölle und keinen Schutz beruhend auf Wechselseitigkeit wollen." Trump reagiere nur "auf Jahrzehnte des Missbrauchs".

Trudeau: "Beleidigend und nicht hinnehmbar"

Kudlow äußerte sich, nachdem die USA mit ihrer Zoll-Entscheidung beim G-7-Finanzministertreffen in Kanada völlig isoliert dagestanden waren und viel Kritik der Partner einstecken mussten. Der kanadische Premierminister Justin Trudeau legte am Sonntag im US-Fernsehen mit Kritik nach. Angesichts der engen Freundschaft zwischen Kanada und den USA seien die Strafzölle "beleidigend und nicht hinnehmbar", sagte Trudeau im Sender NBC. Er erinnerte daran, "dass unsere Soldaten in den Bergen von Afghanistan Seite an Seite gekämpft haben und gestorben sind". Für diese Soldaten sei die US-Entscheidung eine "Beleidigung".

Trumps Berater Kudlow wies die Äußerungen zurück. "Ich denke, hier überreagiert er", sagte Kudlow. Kanada sei "ein guter Freund und Verbündeter der Vereinigten Staaten, niemand bestreitet das. Der Punkt ist aber: Wir müssen uns schützen."

Die US-Strafzölle in Höhe von 25 Prozent auf Stahl und zehn Prozent auf Aluminium gelten seit Freitag. Die Ausnahme, welche die USA zunächst der EU und den beiden Nachbarländern Kanada und Mexiko gewährt hatte, lief aus.

(APA/AFP)

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