Zwölf-Stunden-Tag: Van der Bellen kritisiert Vorgehen der Regierung

APA/HANS PUNZ
  • Drucken

Der Bundespräsident zeigt Verständnis für die Proteste der Gewerkschaft gegen das Anheben der Maximal-Arbeitszeit.

Bundespräsident Alexander VanderBellen kritisiert das Vorgehen der Regierung bei derAnhebung der Maximal-Arbeitszeit. In der "ZiB2" meinte das Staatsoberhaupt Montagabend, das Thema, etwa die Bezahlung oder Freiwilligkeit von Überstunden, hätte schon im Vorfeld mit den Sozialpartnern behandelt werden sollen. Daher verstehe er, wenn "die Gewerkschaften auf 100 sind".

Der neue ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian hatte die Regierungspläne zur Arbeitszeitflexibilisierung einen "Raubzug gegen die Gesundheit und Geldbörsen" der Arbeitnehmer genannt. Dass Arbeitnehmer die elfte und zwölfte Stunde ablehnen können, bezeichnete er vergangene Woche in der "ZiB2" als "Fake", denn aus Angst vor einem Jobverlust würde dies kein Arbeitnehmer tun. Er stellte Maßnahmen bis zum Streik in den Raum.

Am Montag gab es zudem Aufregung um die Frage, ob Beschäftigten, die in eine Gleitzeitregelung fallen, durch die Ausweitung der möglichen Arbeitszeit von zehn auf zwölf Stunden pro Tag künftig Überstundenzuschläge entgehen. IV-Präsident Georg Kapsch hatte das am Rande einer Pressekonferenz bestätigt - und Stunden später klargestellt: "Keine Änderung des Überstundenregimes bei Gleitzeit". An den Zuschlägen solle sich demnach auch mit der neuen Arbeitszeitregelung nichts ändern.

(APA/Red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

BETRIEBSVERSAMMLUNG DER EISENBAHNER IN SALZBURG
Österreich

ÖBB-Betriebsversammlungen drohen am Montag Bahnverkehr lahmzulegen

Die ÖBB veranstalten wegen der geplanten Änderungen bei der Arbeitszeit über 200 Betriebsversammlungen in ganz Österreich. Massive Zugverspätungen und gar Zugausfälle sind zu erwarten.
NATIONALRAT: SCHIEDER / KERN
Österreich

"So nicht, Herr Bundeskanzler": Dringliche Anfrage der SPÖ zur Arbeitszeit

In der Sondersitzung des Parlaments am Vortrag der Großdemonstration ist eine heftige Debatte zu erwarten. Bundeskanzler Kurz wird wegen der Terminkollision mit dem EU-Gipfel möglicherweise doch nicht teilnehmen.
PROTESTAKTION GEGEN DEN 12-STUNDEN-TAG
Österreich

12-Stunden-Tag: "Wie soll sich das ausgehen?"

Alleinerzieherinnen und Mitarbeiter im Gastgewerbe klagen über die Regierungspläne zur Arbeitszeitflexibilisierung.
Österreich

Experten gegen längere Arbeitszeiten

Flexibilisierung. Wissenschafter der Uni Wien gehen gegen den Regierungsplan in die Offensive. Bundeskanzler Sebastian Kurz ruft zur Sachlichkeit auf. Am Samstag wird demonstriert.
Freiwillige Feuerwehr
Österreich

Gefährdet der 12-Stunden-Tag jetzt auch die Feuerwehren?

Das Ehrenamt sei in Gefahr, schreibt die Gewerkschaft vida in einer Aussendung. Stimmt nicht - die Arbeitszeitflexibilisierung habe sogar Vorteile für das Vereinsleben, kontert die Wirtschaftskammer.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.