Was ein kaputtes Klo bei ZTE mit dem Exportstopp zu tun hat

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Ein kaputtes Urinal inklusive offizieller Unternehmensnotiz sorgt auf dem chinesischen Twitter-Pendant Weibo für Schmunzeln.

Wenn es um China, Spionage und Technologiefirmen geht, fällt einem schnell Huawei ein. Aber auch ZTE hat unter den Spionagevorwürfen und Wirtschaftssanktionen zu leiden. Trotz Zugeständnissen haben die USA ein siebenjähriges Exportverbot verhängt. Das hat teils auch kuriose Auswirkungen.

ZTE hat sein Hauptquartier in der Megacity Shenzhen. Mehrere Tausende Mitarbeiter verbringen hier den Großteil ihres Tages. Und schon hier sind - vornehmlich männliche - Mitarbeiter von den Sanktionen betroffen. Einige Toiletten sind derzeit defekt. Sie können aber nicht repariert werden.

Auf dem chinesischen Twitter-Pendant Weibo macht die kaputte Toilette die Runde. Denn daneben gibt es eine Unternehmensnotiz, dass das Urinal erst repariert werden könne, wenn die Handelsbeschränkungen aufgehoben werden. Die Toiletten sowie auch die notwendigen Ersatzteile können nur beim Hersteller "American Standard" in New Jersey gekauft werden.

Für ZTE wird das Klo-Problem wohl ganz unten auf der Agenda stehen. Immerhin hängt das Geschäft von ZTE auch von den Chiplieferungen aus den USA ab. Derzeit hofft das Unternehmen nach Zugeständnissen und Strafzahlungen, dass die Prüfung der Lockerung der Exportbestimmungen entschärft wird.

Der Exportstopp war eine Reaktion der USA auf die Mobilfunktechnik-Lieferungen an den Iran.

>>> South China Morning Post

(bagre)

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