Acht Jugendliche und der Trainer waren über Nacht noch eingeschlossen. Nach einer Pause wegen heftigen Regens waren vier von ihnen in Richtung Höhlenausgang aufgebrochen.
Einen Tag nach der Rettung der ersten vier Kinder aus einer überfluteten thailändischen Höhle ist am Montag die zweite Bergungsaktion angelaufen. Der Einsatz für eine zweite Gruppe begann gegen 11 Uhr Ortszeit (6 Uhr MESZ), wie der Leiter des Krisenstabs, Narongsak Osottanakorn, vor Journalisten sagte. Schon in wenigen Stunden "werden wir gute Neuigkeiten bekommen", meinte der Einsatzleiter. Und zu Mittag unserer Zeit dann wieder Erleichterung: Ein fünfter und sechster Bub erreichten mit einer Stunde Abstand den Ausgang. Mittlerweile wurde auch bestätigt, dass auch der siebente und achte Bub aus der Höhle gekommen sind.
"Die Bedingungen sind so gut wie gestern und das Rettungsteam ist dasselbe Team - mit ein paar Ersatzleuten für jene, die überanstrengt sind", sagte Osottanakorn. Auf dem Felsvorsprung in der Tham Luang-Höhle harren weiterhin vier Jugendliche und ihr Trainer aus. Ob sie heute noch oder eventuell morgen dann gerettet werden sollen, ist unklar.
Schwierige Aufgabe
Der Tauchgang durch die weitverzweigte Höhle ist schon für Profis kräftezehrend. Die Burschen und ihr Trainer waren erst in den vergangenen Tagen mit den Grundregeln des Tauchens vertraut gemacht worden. Einige von ihnen können nicht einmal schwimmen.
Da man in dem schlammigen Wasser praktisch nichts sehen kann, wurden Taue befestigt, an denen sich die Taucher entlangziehen sollen. Wie gefährlich das Unterfangen ist, hatte am Freitag der Tod eines erfahrenen thailändischen Tauchers gezeigt, der auf dem Weg aus der Höhle wegen Sauerstoffmangels gestorben war.
Die Jugendlichen haben vor ihrem Tauchgang Medikamente bekommen, "damit sie nicht in Panik gerieten", sagte der dänische Taucher Ivan Karadzic dem dänischen Rundfunk. Er war an der Rettungsaktion am Sonntag beteiligt und half etwa auf halbem Weg in der überschwemmten Höhle, Pressluftflaschen auszuwechseln.
Erste Rettungsaktion lief ohne Probleme
"Wir hatten uns alle möglichen Katastrophenszenarien ausgemalt - Ausrüstung, die kaputt geht, und Kinder, die in Panik geraten, ertrinken und wiederbelebt werden müssen", sagte er der dänischen Nachrichtenagentur Ritzau. "Wir waren darauf vorbereitet, doch nichts ist passiert. Alle waren auf ihren Posten und taten genau, was sie sollten."
Die Burschen hätten Taucheranzüge und Masken getragen. "Sie sahen etwas verängstigt aus, aber sie waren nicht in Panik oder so. Und sie lächelten und sagten Danke", berichtete der Taucher. Die Rettungsaktion laufe weiter, er selbst müsse allerdings erst einmal Kräfte sammeln und werde voraussichtlich am Dienstag wieder eingesetzt. Er hoffe, die gesamte Rettung könne am Dienstag abgeschlossen werden.

In der Tham-Luang-Höhle waren am 23. Juni insgesamt zwölf Fußballer im Alter zwischen elf und 16 Jahren und ihr 25-jähriger Trainer von Wassermassen überrascht worden, so dass sie sich tief in die Höhle flüchteten. Nach neun Tagen wurden sie von Rettungskräften entdeckt und mit Lebensmitteln und medizinisch versorgt.
Zunächst hatten die Einsatzkräfte versucht, einen alternativen Höhlenausgang für die Rettung zu finden. Außerdem zogen sie die Möglichkeit in Betracht, dass die Rettung erst in ein paar Monaten erfolgen könnte, wenn nach dem Ende der Monsunzeit das Wasser aus der Höhle abläuft. Der steigende Wasserspiegel und der gleichzeitig fallende Sauerstoffgehalt in der Höhle zwangen die Einsatzkräfte aber schließlich zum Handeln.
(APA/dpa/Reuters)