Nach Manipulationsvorwürfen steht nun der Verdacht des Fördermissbrauchs im Raum. Tirols Wirtschaftsbund-Chef Franz Hörl fordert Konsequenzen und kritisiert auch ÖVP-Landesrätin Beate Palfrader.
Wien/Innsbruck. Die Affäre um den Tiroler ÖVP-Abgeordneten Dominik Schrott, dem die Manipulation eines Gewinnspiels vorgeworfen wird, weitet sich aus: Jetzt steht der Missbrauch von öffentlichen Förderungen für den Vorzugsstimmenwahlkampf des Jungabgeordneten und Landesparteichefs der Jungen ÖVP im Raum. Wieder war es der Blogger Markus Wilhelm (dietiwag.org), der die neuen Vorwürfe veröffentlichte. Im Mittelpunkt steht nun der Verein Tiroler Kinderwelt, ein Ableger der ÖVP-Vorfeldorganisation Kinderland, den Schrott im Jahr 2015 gegründet hat.
Der Verein wurde zwar nicht ins Vereinsregister eingetragen und entfaltete keine öffentlich auffälligen Aktivitäten, bekam aber öffentliche Förderungen. Mit diesen soll, laut Wilhelm, während des Wahlkampfs 2017 die aus der Gewinnspielaffäre schon bekannte Agentur Smart Ventures beauftragt worden sein, eine Homepage für den Verein zu gestalten. Der stolze Preis: 24.000 Euro. Allerdings: Die Homepage gibt es bis heute nicht. Damit steht der Verdacht im Raum, dass über diese Schiene der aufwendige Vorzugsstimmenwahlkampf mitfinanziert worden sein könnte.