Irlands Außenminister: Wer sich weigert, Flüchtlinge zu nehmen, soll zahlen

Simon Coveney sieht alle EU-Länder in der Pflicht.
Simon Coveney sieht alle EU-Länder in der Pflicht.REUTERS
  • Drucken

Simon Coveney fordert mehr Solidarität mit den EU-Mittelmeer-Anrainerstaaten. Es brauche mehr finanzielle Leistung zum Beenden der Migrationskrise.

Der irische Vize-Ministerpräsident Simon Coveney fordert, dass EU-Staaten ohne Aufnahme von Flüchtlingen erhebliche finanzielle Hilfe zur Lösung der Migrationskrise leisten. "Ich glaube, dass wir hier eine Lösung brauchen und praktische Maßnahmen, die funktionieren", sagte Coveney am Dienstag im Interview mit Reuters-TV.

Man müsse mit den EU-Mittelmeer-Anrainern solidarisch sein und Menschen von dort aufnehmen. "Und Länder, die sich weigern, Flüchtlinge zu nehmen, sollten bedeutende finanzielle Leistungen beisteuern, um die EU-Antwort auf die Migrationskrise insgesamt zu voranzubringen."

Hintergrund ist die Weigerung etlicher osteuropäischer Staaten, Flüchtlinge aufzunehmen. Dies hat dazu geführt, dass sich nun Italien dagegen sperrt, aus dem Mittelmeer gerettete Migranten und Flüchtlinge aufzunehmen. Die italienische Regierung verlangt eine Verteilung der Lasten über die 28 EU-Staaten. Die Regierung in Rom hat zudem damit gedroht, ansonsten die EU-Seenotrettungsmission "Sophia" Ende des Monats auslaufen zu lassen.

(APA/Reuters)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Leitartikel

Macron gegen Orbán: Die Chancen und Gefahren einer Zuspitzung

Proeuropäer gegen Nationalisten? Die Klärung der ideologischen Fronten vor der Europawahl 2019 klingt einfacher, als sie es in der politischen Praxis ist.
Europa

Vorbehalte gegen Soldaten an EU-Grenze

Verteidigungsminister Kunasek erhielt beim EU-Ratstreffen von der deutschen Amtskollegin Von der Leyen eine Absage für den Export des heimischen Assistenzeinsatz-Modells.
Europa

Asselborn: "Österreich kein gutes Beispiel"

Der Außenminister Luxemburgs kritisiert das EU-Ratsvorsitzland Österreich. Wien sollte Italien in der Flüchtlingsfrage unterstützen.
Europa

EU und Italien streiten um Abschiebung von Flüchtlingen nach Albanien

Die Flüchtlinge des Schiffs "Diciotti" dürften nicht gegen ihren Willen nach Albanien geschickte werden, argumentiert die EU. Innenminister Salvini tobt und droht mit einem Ausstieg aus der Rettungsmission "Sophia".
Die Diciotti, ein Schiff der italienischen Küstenwache, war zuletzt in den Schlagzeilen, weil Italien die darauf aufgenommen Migranten nicht an Land lassen wollte.
Europa

Italien will Änderung von Rettungs-Mission "Sophia"

Beim informellen Treffen der EU-Verteidigungsminister in Wien verlangt Italien, nicht mehr alleine die Last der Mission zu tragen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.