Deutschland beklagt vor Tschadsee-Konferenz "humanitäres Drama"

Deutschlands Außenminister Heiko Maas beklagt die Lage in der Region um den Tschadsee
Deutschlands Außenminister Heiko Maas beklagt die Lage in der Region um den TschadseeAPA/HERBERT NEUBAUER
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Die Region um den Tschadsee sei zum Tummelplatz für Gruppen wie Boko Haram und ISIS geworden, sagt der deutsche Außenminister Heiko Maas: "Wir können uns nicht erlauben, wegzuschauen."

Vor der Tschadsee-Konferenz in Berlin hat Deutschlands Außenminister Heiko Maas die Lage in der afrikanischen Region beklagt. Dort spiele sich seit Jahren nicht nur "eines der größten humanitären Dramen unserer Zeit ab", sagte Maas der Funke Mediengruppe (Montagausgaben) einem Vorabbericht zufolge.

"Die Region ist auch zum Tummelplatz für Gruppen wie Boko Haram und ISIS geworden, die auch für unsere Sicherheit in Europa eine Bedrohung sind. Wir können uns nicht erlauben, wegzuschauen, wenn die Nachbarn unserer Nachbarn destabilisiert werden."

Die deutsche Bundesregierung ist ab Montag Gastgeberin der Konferenz, zu der Vertreter der Anrainerstaaten und Hilfsorganisationen erwartet werden. Zu den Anrainerstaaten des Tschadsees gehören Kamerun, Tschad, Niger und Nigeria.

Nach Angaben des Auswärtigen Amtes sind 2,3 Millionen Menschen in der Region binnenvertrieben, mehr als 200 000 auf der Flucht. Mehr als zehn Millionen Menschen seien auf humanitäre Hilfe angewiesen.

Die Konferenz beginnt am Montag in Berlin. Sie widmet sich unter anderem Fragen der Stabilisierung und der Entwicklungszusammenarbeit in der Region.

(APA/dpa/Reuters)

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