Rückendeckung für Kaepernick: Tiger Woods lobt Nike-Werbespot

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Golf-Superstar Tiger Woods hat sich positiv zur neuen Nike-Werbekampagne um Ex-NFL-Star und Hymnen-Protestauslöser Colin Kaepernick geäußert.

Philadelphia/Beaverton. Golfprofi Tiger Woods hat sich positiv zur neuen Nike-Werbekampagne um Ex-NFL-Star und Hymnenprotestauslöser Colin Kaepernick geäußert. Der 42-Jährige erklärte, dass der von Kaepernick vertonte Werbespot „gelungen“ sei. „Ich glaube, Nike versucht voranzugehen und etwas Besonderes zu kreieren. Und ich glaube, das haben sie geschafft“, meinte der 14-fache Major-Champion, der seit 1996 beim US-Sportartikelhersteller unter Vertrag steht und sich sonst kaum zu gesellschaftspolitischen Themen äußert. „Es ist ein gelungener Werbespot mit sehr starken Persönlichkeiten.“

Der neue, etwa zwei Minuten lange Werbespot wurde während des Saisoneröffnungsspiels der amerikanischen Footballliga, NFL, am Donnerstag zum ersten Mal im US-Fernsehen ausgestrahlt. Kaepernick sah die Premiere im Rahmen einer Veranstaltung in der Nike-Firmenzentrale in Beaverton, Oregon. Neben dem 30-Jährigen sind auch Basketballer LeBron James und die Tennisspielerin Serena Williams im Spot zu sehen.


Frenetischer Empfang. Williams hat bereits bei den US Open erklärt, dass sie stolz auf ihren Landsmann sei. „Jeder Athlet, jeder Mensch und definitiv jeder Afroamerikaner sollte ihm dankbar sein.“ Auch das New Yorker Publikum feierte Kaepernick, als dieser beim Duell zwischen Serena und Venus Williams (die beiden Schwestern sind an den Miami Dolphins beteiligt) auf den Rängen auftauchte.

Vor zwei Jahren hatte der frühere Quarterback der San Francisco 49ers eine Protestwelle von NFL-Spielern gestartet, die während der US-Hymne durch Kniefälle oder erhobene Fäuste gegen Polizeibrutalität und Rassismus Stellung nahmen. US-Präsident Donald Trump kritisierte dies und forderte die Teams auf, Sanktionen gegen die Spieler zu verhängen. Auf den Nike-Werbespot reagierte Trump mit einem Tweet: „Was hat sich Nike dabei gedacht?“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.09.2018)

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