Kein Deal, keine Flüge: Die Brexit-Falle für die Luftfahrt

An aeroplane flies underneath the jet stream of another aircraft above the Italian city of Padova
An aeroplane flies underneath the jet stream of another aircraft above the Italian city of PadovaREUTERS
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Wenn die EU-Zulassungen fehlen, könnten ab 30. März britische Flugzeuge am Boden festsitzen. Der Airlineverband sieht eine „extrem ernste“ Situation.

Michael O'Leary ist ein Clown. Der Chef von Ryanair hat seine Fluglinie zur größten Europas gemacht, aber wenn er öffentlich auftritt, muss man nicht jedes launige Wort auf die Goldwaage legen. Und so haben viele Europaparlamentarier nur geschmunzelt, als ihnen der Ire im Juli sein Luftfahrt-Szenario für einen harten Brexit schilderte: Die Flüge zwischen Großbritannien und der EU fallen monatelang aus, der Londoner Flughafen Heathrow leert sich, die Briten können ihren Sommerurlaub im sonnigen Süden vergessen. Klang nach einem Scherz, allenfalls Panikmache. Aber jetzt zeigt sich: Es könnte bitterer Ernst sein.

Alexandre de Juniac ist kein Clown. Wenn der Präsident der internationalen Luftverkehrsvereinigung IATA und frühere Air France/KLM-Chef in einer Aussendung von einer „extrem ernsten“ Situation spricht, sollte man das wohl besser wörtlich nehmen. Schon am Montag hatte die britische Regierung in ihren Richtlinien für den „No Deal“-Ernstfall erstmals zugegeben: Ja, es besteht das Risiko, dass ab 30. März britische Flugzeuge am Boden bleiben, weil sie keine Start- und Landeerlaubnisse in der EU mehr haben oder andere nötige Zulassungen fehlen. Aber mit diesem Hinweis hatte es sein Bewenden. Man hofft in London weiter darauf, sich rasch und in letzter Minute auf einen Notfallplan einigen zu können.

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