Niki Laudas Chirurg: "Eigentlich hat es nicht so lange gedauert"

Niki Lauda muss sich nun einer mehrwöchigen Rehabilitation unterziehen.
Niki Lauda muss sich nun einer mehrwöchigen Rehabilitation unterziehen. (c) imago/Crash Media Group (xpb/photo4)
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Nach zweieinhalb Monaten konnte die Formel-1-Legende das Spital verlassen. Die Ärzte des AKH gaben sich erfreut über den Heilungsverlauf.

"Eigentlich hat es nicht so lange gedauert." Das sagte Walter Klepetko, Leiter der Klinischen Abteilung für Thoraxchirurgie am Wiener AKH und behandelnder Arzt von Formel 1-Legende Niki Lauda, der zweieinhalb Monate nach einer Lungentransplantation das Spital verlassen und die Rehabilitation antreten konnte. Klepetko und seine Kollegen gaben sich am Donnerstag erfreut über den Heilungsverlauf.

"Die Transplantation ist ein neues, sehr beachtliches Kapitel in seinem facettenreichen Leben", sagte Klepetko, der Lauda am 2. August eine neue Lunge eingepflanzt hatte. "Und dieses Kapitel hat sich zu einem guten Ende entwickelt." Immer wieder sei die Frage aufgetaucht, wieso so lange? "Ein Reifenwechsel in der Formel 1 dauert heute 2,6 Sekunden, wir waren auch beim Faktor 2,6", sagte der Transplantationsspezialist. Dabei sei es aber um Monate gegangen. "Ein erfolgreiches Ende entsteht nur dann, wenn die nötige Zeit da ist", so Klepetko, der den vielen am Genesungsprozess Beteiligten ("im dreistelligen Bereich") dankte.

Rehabilitation hat begonnen

Für den 69-Jährigen hat die Rehabilitation begonnen, in der es in erster Linie darum geht, körperlich wieder fit zu werden, um danach ein annähernd normales Leben führen zu können. Wo Lauda die Reha absolviert, bleibt geheim, wie lange sie dauern wird, lässt sich nach Angaben der Mediziner des Wiener AKH vorderhand nicht absehen.

Auf dem Programm steht ein Training nach strengem Zeitplan, um Lunge und die durch lange körperliche Untätigkeit geschwächte Muskulatur zu stärken. Zu rechnen ist mit mehreren Wochen oder Monaten, in der Lauda wie alle Transplantierten auch streng vor Infektionen geschützt werden muss. Solche Patienten müssen Immunsuppressiva nehmen, um mögliche Abstoßungsreaktionen gegen das Spenderorgan zu vermeiden, wie Peter Jaksch von der internistischen Betreuung solcher Patienten erläuterte.

Nach der Lungentransplantation hat sich ein Kernteam aus Mitarbeitern von zumindest zehn Abteilungen des AKH und der MedUni Wien um die Genesung von Formel 1-Legende Niki Lauda gekümmert, sagte Kardiologe Christian Hengstenberg. Diese hätten sich "bemüht, von Tag zu Tag die richtigen Entscheidungen zu treffen und Herrn Lauda sicher durch eine bewegte See zu führen".

Hengstenberg sah es als einen der Vorteile von AKH und MedUni, dass es für viele Bereiche ausgewiesene Spezialisten gebe. "Ich bin sehr stolz, dass wir es geschafft haben, den Herrn Lauda aus dieser extrem komplexen Situation, in der er war, zu bringen und dahin zu führen, dass er die Rehabilitation beginnen kann", sagte der Kardiologe. Er bezeichnete die Zusammenarbeit der zahlreichen Abteilungen als "eine große Symphonie der verschiedenen Disziplinen".

(APA)

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