USA: Angst vor Gewaltwelle vor der Kongresswahl

Die Mahnwache im Gedenken an die Opfer des Anschlags auf die „Tree of Life“-Synagoge vereint die Menschen in Pittsburgh in Schock und Trauer.
Die Mahnwache im Gedenken an die Opfer des Anschlags auf die „Tree of Life“-Synagoge vereint die Menschen in Pittsburgh in Schock und Trauer. (c) APA/AFP/GETTY IMAGES/JEFF SWENSE (JEFF SWENSEN)
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Erst ein Paketbomber, der Demokraten bedroht, und nun ein Antisemit, der elf Menschen in Pittsburgh tötet. Eine Woche vor den Halbzeitwahlen stehen die Behörden in Alarmbereitschaft.

New York. „Alle Juden müssen sterben“, schrie Robert Bowers, als er am frühen Samstag die Synagoge im Stadtviertel Squirrel Hill in Pittsburgh betrat und um sich zu schießen begann. Weniger als vier Minuten später war die Polizei mit einem Einsatzteam zur Stelle und nahm den 46-Jährigen schließlich fest. Die Reaktionszeit der Behörden hat ein noch schlimmeres Blutbad verhindert, die Synagoge war zum Samstagsgebet gut besucht. Am Ende waren elf Menschen tot. Sechs weitere wurden zum Teil schwer verletzt.

Eine Woche vor den Kongresswahlen heizt das Verbrechen die Stimmung in den USA weiter an. Der politische Streit ist längst zu einem bitteren Kampf zwischen Links und Rechts verkommen. Ausgewogene, sachliche Debatten werden immer seltener, ob es nun um Waffengewalt, Religion, Immigration oder Gesundheitspolitik geht. Auf der einen Seite stehen der Präsident und seine konservativen Anhänger, auf der anderen die Liberalen, die darauf hoffen, kommende Woche in zumindest einer der beiden Kammern die Mehrheit zu erobern.

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