Katar steigt aus der Opec aus

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FILES-QATAR-ECONOMY-GAS-OILAPA/AFP/KARIM JAAFAR
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Knalleffekt in der Organisation Erdöl exportierender Länder: Katar wird das Kartell im Jänner 2019 verlassen. Schuld daran ist ein Streit mit Saudiarabien.

Katar will die Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) verlassen. Katars Mitgliedschaft in der OPEC werde im Jänner 2019 enden, kündigte Energieminister Saad al-Kaabi am Montag in Doha an. Die OPEC wurde seinen Angaben Montagfrüh kurz vor der Bekanntgabe über die Entscheidung informiert.

Schuld daran ist ein Streit mit Saudiarabien. Der weltgrößte Ölproduzent Saudi-Arabien sowie Bahrain, die Vereinigten Arabischen Emirate und Ägypten hatten im Sommer 2017 ihre diplomatischen Beziehungen zu Katar abgebrochen und eine Verkehrs- und Handelsblockade gegen den Golfstaat verhängt. Sie werfen Katar vor, "Terrorismus" zu unterstützen und zu enge Beziehungen zum schiitischen Iran - dem Erzfeind Saudiarabiens - zu pflegen.

Doha weist die Vorwürfe zurück. Beobachter sehen in der Blockade den Versuch, Katar auf die politische Linie Riads zu bringen. Doch Katar will sich dem Druck nicht beugen. 

Der Rückzug spiegle den Wunsch Katars wider, sich auf die Steigerung der Gasproduktion zu konzentrieren, sagte Energieminister Saad Sherida al-Kaabi am Montag. Das Land habe in den vergangenen Jahren unablässig an der Entwicklung einer Zukunftsstrategie gearbeitet, die auf Wachstum basiere.

Al-Kaabi zufolge will Katar die Gasförderung bis spätestens 2024
von jährlich 77 Millionen Tonnen auf 110 Millionen Tonnen erhöhen.
Das Gas stammt vom South-Pars-Feld vor der Küste des Emirats, dem
größten Gasfeld der Welt. Katar teilt es sich mit dem Iran. Katar
ist bereits jetzt der größte Flüssiggasproduzent der Welt. Das
Golf-Emirat liefert dem Weltmarkt rund 30 Prozent der Gesamtmenge.

APA

(Apa/dpa)

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